Foto: IFM
Ausstellung zu jüdischem Leben in Meisenheim
MEISENHEIM. Bei einer Umfrage der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur gaben auf die Frage nach dem Datum des 9. Novembers, 31% der Befragten den Mauerfall 1989 an und nur 13% die NS-Progromnacht im Jahr 1938. Die Erinnerung an die Gräueltaten des NS-Regimes verblassen. Um dem Vergessen entgegenzuwirken und jüdisches Leben in Deutschland in den Fokus zu rücken, geht die Initiative für Freizeit und Musikkultur mit einer Wanderausstellung zum jüdischen Leben im Hunsrück auf Tour und macht unter anderem Halt im Paul-Schneider Gymnasium.
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Die Outdoor-Ausstellung „Jüdisches Leben im Hunsrück“, die von der Initiative für Freizeit und Musikkultur ins Leben gerufen wurde, ist letztes Wochenende von Bad Sobernheim weiter nach Meisenheim gewandert. Sie wird nun bis zum 17.12. öffentlich zugänglich auf dem Schulhof des Paul-Schneider-Gymnasiums zu sehen sein. Die Besucher folgen den Spuren der jüdischen Bevölkerung in der Region über die Jahrhunderte hinweg und erhalten Einblicke in die jüdische Lebensweise und Kultur. Ausgrenzung, Antijudaismus und Antisemitismus werden dabei in den Blick gerückt. Die Präsentation wurde für das diesjährige IFM-Festival „Auf Anfang!“ im Rahmen des Festjahres „2021: Jüdisches Leben in Deutschland“ verwirklicht und vom Förderkreis Synagoge Laufersweiler unter Federführung von Carolin Manns kuratiert.
Schüler und Lehrer freuen sich auf die IFM-Ausstellung, so wünscht sich Direktorin Karin Hofmann für die Schulgemeinschaft und alle darüber hinaus Interessierten „lehrreiche Erkenntnisse, neue Einblicke und mehr Verständnis füreinander. Im Unterricht spielen Jüdische Geschichte und Kultur immer eine Rolle und als ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ engagiert sich das PSG seit Jahren gegen Antisemitismus – ob in Form von Unterrichtsgängen zu den Stolpersteinen in Meisenheim oder den jüngst ausgezeichneten Aktionen unserer Schülervertretung zum Schicksal von Anne Frank. Die informative und ansprechend gestaltete Ausstellung bietet eine gute Gelegenheit, sich mit jüdischem Leben vertraut zu machen.“
Ausstellung als Chance zur politischen Bildung
Mit der Ausstellung, die aus sechs Modulen und interaktiven Elementen besteht, soll jüdisches Leben in Vergangenheit und Gegenwart einem breiten Publikum erfahrbar gemacht und dem Vergessen entgegengewirkt werden. Für den Schirmherr der Ausstellung, Staatssekretär Dr. Denis Alt, bilden solche kreativen Formen politischer und kultureller Bildung eine wichtige Chance neue Zugänge zu gesellschaftsrelevanten Themen zu schaffen. Dank großzügiger Zuwendungen der Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung kann die Ausstellung weiter auf Tour gehen. Die nächste Station der Ausstellung ist Bad Kreuznach ab dem 18.12. Für das nächste Jahr sind weitere vier Stationen im Hunsrück geplant sowie eine Abschlussveranstaltung in Bad Sobernheim.
Informationen zur Ausstellung und zur IFM unter www.initiative-fm.de
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