IG Metall will Klarheit zur Zukunft von Musashi in Bad Sobernheim, Bockenau und Grolsheim
BAD SOBERNHEIM/ BOCKENAU/ GROLSHEIM. Wie geht es weiter bei Musashi? Die Mitarbeiter des Automobilteileherstellers fühlen sich laut Gewerkschaftsangaben nicht ausreichend über die Situation des Unternehmens durch die Geschäftsleitung informiert. Der Betriebsrat plant parallel zu einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung eine Information der Beschäftigten vor den Werkstoren in Bad Sobernheim am Dienstag, den 23. November um 13.30 Uhr. Vom Standort Bockenau wird es einen Autokorso in die Felkestadt geben. Die Gewerkschaft ruft Beschäftigte dazu auf, von ihrem Informationsrecht Gebrauch zu machen und an der Kundgebung der IG Metall vor dem Werk teilzunehmen.
Gefällt Ihnen unser kostenloses Online-Angebot nahe-dran.de? Dann unterstützen Sie unsere Autoren mit einer Spende!
Ganz einfach per Paypal.
„Ich habe den Eindruck, dass die Geschäftsleitung kein schlüssiges Konzept für die Zukunft unserer Standorte hat. Die Verunsicherung in der Belegschaft ist groß“, erklärt Gernot Sieben, Vertrauenskörperleiter der IG Metall bei Musashi. Durch die aktuelle gesamtwirtschaftliche Situation, die durch Themen wie Transformation, Digitalisierung, die Auswirkungen der Chipkrise und Problemen in den Lieferketten geprägt sei, und durch Versäumnisse innerhalb des Unternehmens habe sich die Situation bei Musashi zugespitzt. Arbeitnehmer berichten nach Angaben der IG Metall-Vertreter, dass sie zunehmend unter Druck geraten und unter einer „harten Personalpolitik“ leiden. Das Unternehmen scheine die Krise auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen, da bei Personal- und Krankenrückkehrgesprächen oft der Eindruck entstehe, diese dienten nur dem Zweck, Beschäftigte möglichst schnell und billig loszuwerden. Derzeit ist der Standort des Unternehmens in Bad Sobernheim in Kurzarbeit, in Bockenau wird regulär gearbeitet.
„Hau-Drauf“ der Personalabteilung
Laut Gewerkschaftsangaben berichteten Mitarbeiter von einer vermehrten Verwendung des Instruments der Abmahnung. Insbesondere am Standort Bockenau fürchten nach Schilderung des Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Bad Kreuznach, Ingo Petzold, viele Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatt. Es herrsche große Unsicherheit. Bereits Anfang des Jahres habe die IG Metall angesichts des tiefgreifenden Wandels in der Automobilbranche Gesprächsbereitschaft zu Altersteilzeitregelungen signalisiert – ohne das die Geschäftsleitung darauf eingegangen sei.
Von IG Metall und Betriebsräten kommt harsche Kritik am Vorgehen des Unternehmens. „Das Hau-Drauf der Personalabteilung löst kein einziges Problem und wird den Beschäftigten nicht gerecht. Wenn man ernsthaft glaubt, die Herausforderungen der Transformation zu meistern, indem man Beschäftigte verunsichert, unter Druck setzt und Angst im Betrieb verbreitet, wird man die Situation nur verschlimmern“, warnt Betriebsratsvorsitzende Simone Krämer. Die IG Metall plant, eine Resolution zu verabschieden.
Die Betriebsratsinformation findet nach Paragraph 39 Abs. 3 Betr.VG am 23. November 2021 zwischen 13:30 und 14:30 Uhr auf der Haystraße 7-13 vor dem Werksgelände in Bad Sobernheim statt.
Ihr Einstieg ins Online-Marketing: Werben auf nahe-dran.de