SoBiCo-Vertriebschef Raimund Lassak (l.) erklärt Polymer Mitarbeiterin Malak Sghaier die Produkte des Unternehmens, die aus nachwachsenden Rohstoffen produziert werden.
Polymer Gruppe will mehr Frauen einstellen
Compoundierer stellt Mitarbeitern Nachhaltigkeitsstrategie vor
BAD SOBERNHEIM. Nachhaltigkeit – das hat für die Polymer Gruppe auch etwas mit der zukunftsfähigen Ausrichtung des Unternehmens zu tun. Beim ersten Nachhaltigkeitstag für die Mitarbeiter des Unternehmens stellte die Führungsmannschaft rund um Geschäftsführer Dirk Breitbach die Ziele der unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsstrategie vor. Und die haben es durchaus in sich. Bis 2030 soll beispielsweise der Wasserverbrauch um 50 Prozent sinken und der Frauenanteil unter den Beschäftigten des produktionsintensiven Compoundierers auf 30 Prozent steigen.
Von Simone Mager.

Gemeinsam mit Raimund Lassak, Leiter Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Marketing bei der Polymer Tochter SoBiCo, stellte Dirk Breitbach die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens vor, die mit dem Fraunhofer-Institut erarbeitet wurde. Eine Befragung der Mitarbeiter hatte ergeben, dass die meisten diese Strategie zwar kennen, sich jedoch zusätzliche Informationen wünschen. Um die Ziele nicht nur bekannter zu machen, sondern auch nachhaltig im Bewusstsein der Mitarbeiter zu verankern, hatte das Führungsteam der Polymer Gruppe den ARD-Moderator und Meteorologen Thomas Ranft als Gastredner zum Nachhaltigkeitstag eingeladen. Dessen Credo: „Nicht jeder muss ein Weltretter sein, aber jeder muss seine eigene Welt retten und innerhalb der eigenen Möglichkeiten besser werden. Es führt kein Weg dran vorbei, aber es geht.“ Zwischen den Vorträgen konnten sich die Mitarbeiter an Infoständen über Produkte aus Rezyklaten oder nachwachsenden Rohstoffen informieren, die in den Unternehmen der Gruppe bereits eingesetzt oder hergestellt werden.

Warum machen wir das?“, fragte Raimund Lassak in die Runde und sofort kamen von Seiten der Mitarbeiter zahlreiche Impulse: „Das Klima betrifft uns alle“, „Es geht um Einsparung der Ressourcen“, „Wir nehmen gesellschaftliche Verantwortung wahr“. Auch Stichworte wie „Kreislaufwirtschaft“ und „Sicherung der Unternehmensexistenz“ wurden von den Mitarbeitern beigesteuert. Lassak stellte dann die 14 Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie der Polymer Gruppe vor und betonte, dass deren Erreichung auch für die Banken des Unternehmens von großer Bedeutung ist.
Ökologische und soziale Unternehmensziele
Die Ziele umfassen sowohl ökologische als auch soziale Absichtserklärungen. Der Fokus dabei liegt auf dem Jahr 2030. Mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie will die Polymer Gruppe beispielsweise den Anteil nachhaltige Rohstoffe in ihrem Portfolio auf 30 Prozent der produzierten Gesamtmenge steigern, außerdem den spezifischen Stromverbrauch in Kilowatt pro Tonne um 15 Prozent senken. Die Gesamtkapazität der eigenen Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen soll erhöht und bis 2030 auf fossile Energieträger für Produktions- und Heizzwecke verzichtet werden. Zudem soll der spezifische Wasserverbrauch um 50 Prozent und die Materialverluste in der Produktion um 10 Prozent reduziert werden. Geprüft wird u.a. der Überbau des Parkplatzes mit einer Photovoltaikanlage.
Bis 2030 ist geplant, die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Einschränkungen um 100 Prozent zu erhöhen, die Ausbildungsquote von Azubis, Trainees und Studenten soll dann zehn Prozent betragen. Außerdem will die Polymer weiblicher werden: Angepeilt ist ein Frauenanteil von 30 Prozent bis 2030. Im Fachkräftemangel setzt das Unternehmen also auf die Frauen – auch in der Produktion. Die Anreize: flexiblere Arbeitszeitmodelle, Home-Office und aktives Werben um neue Kolleginnen. Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach. So braucht es eine neue frauenspezifische Infrastruktur wie Umkleideräume und Sanitäranlagen. Aber die Ziele sind gesetzt, bekräftigte auch der geschäftsführende Gesellschafter der Polymer Gruppe, Dr. Gerald Hauf am Rande des Nachhaltigkeitstags im Gespräch mit nahe-dran.de.
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