Ankunft des DRK-Impfteams vor der Seniorenresidenz Felkebad in Bad Sobernheim.
Seniorenresidenz in Bad Sobernheim: Endlich geimpft
BAD SOBERNHEIM. Die Erleichterung war förmlich mit Händen zu greifen: Das Team der Seniorenresidenz Felkebad in der Königsberger Straße bereitete dem mobilen Impfteam vom DRK einen herzlichen Empfang, als es am vergangenen Donnerstag in der Einrichtung mit dem Impfen losging. Pünktlich zum Impfstart vermeldete die Pflegedienstleitung die Einrichtung nach einem schweren Corona Virus-Ausbruch in der Vorweihnachtszeit als coronavirusfrei. Als erste geimpft wurde die 18-jährige Auszubildende Angelina Haller.
Von Simone Mager.
Marietta Heiler-Eckes, Leiterin der Seniorenresidenz, ist voll des Lobes für ihre Mitarbeiter. „Es ist unglaublich, was hier geleistet wurde. Das kann man gar nicht genug in den Vordergrund stellen. Durch konsequente Quarantäne ist es uns gelungen, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen. Für die Mitarbeiter hat das bedeutet: Sie sind von der häuslichen Isolation zur Arbeit gekommen und haben ihre Kontakte massiv eingeschränkt – und das in der Weihnachtszeit“, beschreibt Heiler-Eckes die Belastung. In einem dicken Ordner hat sie die Impf-Einwilligungen gesammelt und übergibt sie dem Teamleiter Chris Snehotta, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter beim DRK. Zwei Impfärzte begleiten das Team, das sich in Gruppen aufteilt: Eine impft in der Afrika Lounge der Einrichtung, ein weiteres besucht die Bewohner in den Wohnbereichen. Im Haus in der Malteserstraße indes steht noch ein Impftermin aus.





„Es ist unglaublich, was hier geleistet wurde“
In einem Nebenraum ziehen zwei komplett in Schutzanzüge eingehüllte Apotheker die Vakzine auf. Nur ein Sichtfenster für die Augen bleibt frei. Sie bereiten den Impfstoff vor und ziehen die Kanülen damit auf. Einer der beiden vermischt zunächst das Impfstoffkonzentrat mit Kochsalzlösung, der andere füllt die Spritzen damit auf. Durch die Verwendung von speziellen Spritzen können sechs statt fünf Impfdosen aus dem Konzentrat gewonnen werden. „In den herkömmlichen Spritzen ist immer ein Rest des Impfstoffs verblieben. Mit den neuen Spritzen mit einem speziellen Kolben lässt sich dieser Rest komplett verimpfen“, erklärt der Apotheker. Währenddessen kommen die Bewohner aus dem betreuten Wohnen, begleitet von Mitarbeitern der Einrichtung zum Impfen in die Afrika Lounge. Marietta Heiler-Eckes freut sich, dass sie ebenfalls gemeinsam mit den Bewohnern der Seniorenresidenz geimpft werden können.


„Man hat das Gefühl, den Menschen richtig helfen zu können“
Krankenschwester Alice Strieder zieht sich derweil ihr „blaues Kleid“, den typischen Hygieneschutzmantel über und bedeckt ihre Hände mit Handschuhen. Sie wird nach dem Aufklärungsgespräch die Impfungen durchführen. Die Krankenschwester ist guter Dinge und schwärmt von ihrer Arbeit im Impfteam und im Rettungsdienst. „Man hat das Gefühl, den Menschen richtig helfen zu können. Wenn Sie in einem Rettungseinsatz merken, wie es ihnen allein durch gutes Zureden und Händehalten gelingt, den Puls zu beruhigen, wissen Sie, dass sie wirklich helfen können.“ Dann geht es los. Die erste Impfkandidatin ist Auszubildende Alice Strieder. Die junge Frau ist ganz gelassen, die Impfung ist schnell erledigt.
DRK zieht positive Bilanz der mobilen Teams
DRK-Teamleiter Chris Snehotta lobt indes die Zusammenarbeit mit dem Impfzentrum in Bad Sobernheim, wo die Teams jeden Morgen ihre Ausrüstung für den Einsatz abholen. „Das funktioniert reibungslos“, stellt Snehotta heraus. Auch der Präsident des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz e.V., Rainer Kaul, zieht nach drei Wochen der aufsuchenden Impfungen durch die Mobilen Impfteams (MIT) des DRK eine positive Bilanz.
Seit Impfstart am 27. Dezember 2020 seien bis Sonntag, den 17.1.2021 etwa 36.815 Bewohner und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeeinrichtungen durch mobile Teams geimpft worden. Das seien mehr als 70 Prozent der Einrichtungen in Rheinland-Pfalz. Bis Ende Januar sollen nach Einschätzung des DRK alle Einrichtungen die erste Impfung erhalten haben. Bis 14. Januar seien 15.845 Bewohner und 14.770 Mitarbeitende in den Pflegeinrichtungen geimpft worden. Landesweit seien insgesamt 64.219 Impfungen verabreicht worden. Bereits ab 17. Januar würden laut DRK schon Zweitimpfungen verabreicht. Derzeit seien mit den Einrichtungen 256 Termine für die zweite Impfung vereinbart, die im Februar stattfinden sollen.
In den mobilen Teams sind laut DRK insgesamt 250 ehren- und hauptamtliche DRK-Mitarbeiter im Einsatz. Je nach Größe der Einrichtungen seien bis zu 37 Termine pro Tag durchführbar. Kaul lobt zudem die Zusammenarbeit mit den an der Organisation beteiligten Organisationen, der Landesregierung, den Impfzentren, den Einrichtungen, der Impfdokumentation Rheinland-Pfalz und der Entwicklungsagentur. Das DRK führt neben den Impfungen auch Corona-Schnelltest in Einrichtungen durch, in der Summe 26.000 pro Monat
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