Testen statt tauchen
BAD SOBERNHEIM. Die DLRG kann derzeit einer ihrer Hauptaufgaben nicht mehr nachkommen: In Zeiten, in denen Schwimmbäder corona-bedingt geschlossen bleiben müssen, kann der Verein weder Schwimmkurse für Anfänger noch die Ausbildung zum Rettungsschwimmer anbieten. Dirk Basmer berichtet, was das für die Schwimmer-Statistik bedeutet und wie die DLRG Ortsgruppe trotzdem einen wichtigen Beitrag in der Pandemie leistet.
Ob und wann Schwimmkurse durchgeführt werden können, ist noch unklar, da aktuell noch nicht feststeht, wann das Freibad wieder öffnet. Die Ortsgruppe steht diesbezüglich in Kontakt mit dem Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Dietmar Kron (SPD). Schwimmkurse sollen nach Öffnung auch wieder für die Verbandsgemeinde durchgeführt werden.
Wann die DLRG wieder mit den regulären Trainingsgruppen und der Ausbildung der Rettungsschwimmer beginnen kann, ist ebenso unklar und hängt von den jeweiligen Regelungen der Corona-Verordnung ab.
Zahl der Nichtschwimmer wächst ungebremst
Die Ortsgruppe hofft, bald wieder ihren Kernaufgaben nachkommen zu können. Die corana-bedingten Ausfälle bei der Aufrechterhaltung von Kompetenzen der Retter sowie in der Schwimmausbildung von Kindern aus dem örtlichen Umfeld geben laut Basmer „Anlass zu großer Sorge“. Die Zahl der Nichtschwimmer wachse ungebremst. Dies zeigt ein Blick in den Statistischen Jahresbericht des Bundesverbandes 2020 mit dem Vergleich der Zahlen aus 2019.
So haben 50 Prozent weniger Kinder am Anfängerschwimmen teilgenommen. Bundesweit konnten rund 70.000 Interessentinnen und Interessenten nicht an den üblichen Kursangeboten im Anfängerschwimmen teilnehmen. Außerdem gab es 70 Prozent weniger Prüfungen bei den Schwimmabzeichen: 30.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene weniger erreichten die Stufe des sicheren Schwimmens (Schwimmabzeichen Bronze, Freischwimmer).
Daher möchte der Bundesverband der DLRG 2021 eine bundesweite Ausbildungskampagne starten, um neben den üblichen Kursangeboten zusätzliche Angebote im Anfängerschwimmen zu schaffen. Inwieweit der Ortsgruppe im Landkreis während und auch nach der Pandemie hierfür Freibad- und insbesondere auch im Winter Hallenbadkapazitäten zur Verfügung stehen, ist angesichts des zunehmenden Bädersterbens und umkämpfter Zeitkontingente für das Training Basmer zufolge zunehmend ungewiss.
Teststation als Aufgabe in der Pandemie
In der Pandemie-Zeit ist die DLRG-Ortsgruppe Bad Sobernheim trotz allem nicht untätig geblieben. Seit dem ersten kreisweiten Testtag an Karsamstag hat die Gruppe ihr Corona-Schnelltest-Angebot als Drive-in Format weitergeführt und leistet so ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie, um wie Basmer sagt: „ihrer Verantwortung als örtliche Rettungsorganisation im gemeinsamen Kampf gegen Corona gerecht zu werden, so wie viele DLRGler in ganz Deutschland auch“. Mit dem Vereinsheim, dem neuen Einsatzwagen und der qualifizierten Ausbildung als „Lebensretter“, haben die DLRGler aus Bad Sobernheim ideale Vorraussetzungen für diese wichtige Aufgabe.
Die Testungen finden in enger Zusammenarbeit mit der Corona-Stabstelle des Kreis Bad Kreuznach und der zuständigen Ärztin Dr. Petra Sommer vom Kurhaus Maasberg statt. Regelmäßig finden Videokonferenzen der Stabsstelle mit den Verantwortlichen der Teststationen statt, besucht die Stabsstellenleitung unsere Teststation und natürlich werden positive Testergebnisse umgehend an die Stabsstelle gemeldet. Insgesamt kann die Ortsgruppe auf einen Pool von 28 Freiwilligen zurückgreifen, die bei den Testaktionen helfen. Pro Aktion sind 16 Helfer im Einsatz, die von der Corona-Stabstelle und Dr. Sommer eine qualifizierte Ausbildung erhalten haben und weiterhin betreut werden. Bei den Abstrichen ist auch medizinisches Personal im Einsatz, während bei der Fahrzeugeinweisung und Anmeldung die Vereinsjugend ihren Beitrag leistet.
Angenehmer Nebeneffekt: „Wir feuen uns, dass eine pauschale Vergütung durch die Kassenärztliche Vereinigung geleistet wird. Da uns fast alle Einnahmequellen pandemiebedingt weggebrochen sind, laufende Kosten für Ausbildung und Material aber weiterhin zu tragen sind, ist dies ein willkommener Aspekt“, freut sich Basmer. Dass die Testung vergütet wird, sei dem Vorstand bei der Entscheidung die Teststation zu betreiben, nicht bekannt gewesen. Ziel sei es gewesen, der Verantwortung als Lebensrettungsgesellschaft gerecht zu werden.
Nach aktueller Planung stellt die Ortsgruppe fünf Rettungsschwimmerinnen/er für den 14-tägigen Einsatz beim Wasserrettungsdienst an der Ostseeküste in Boltenhagen. Start: 31.07.21
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