Buchtipp: "Tödlicher Wein"
ANZEIGE. Das beschauliche Niederhausen an der Nahe als Kulisse eines Verbrechens, eine Leiche im Bottich mit Rotwein Maische – was zunächst aussieht wie ein Unfall entpuppt sich als Mord. In „Tödlicher Wein“ kommt alles zusammen, was es zu einem spannenden Krimierlebnis braucht: Karl Korn, der Kommissar als Type, jede Menge Regionalkolorit und eine spannende Handlung vor heimischer Kulisse.
Mit „Tödlicher Wein“ legt Joachim Franzmann, Gewinner des saarländischen Mundartpreises im Jahr 2019, seinen dritten Kriminal-Roman vor. Karl Korn ist dabei nach den Krimis „Schmetterlingsflügel“ und „Die Tang-Fraktion“ erneut sein Hauptprotagonist. Der Kommissar im Ruhestand ist ein umgänglicher Typ ohne Schwächen oder Allüren, ganz normal eben, beschreibt Joachim Franzmann seine Hauptfigur. Seit seinem ersten Fall gerät der pensionierte Karl Korn immer wieder in diese gefährlichen Mischung aus Emotionen und tragischer Leidenschaft, der Nährboden für einen Mord sein kann. Die Story in „Tödlicher Wein“: Winzer Axel Meinert wird tot in Bottich mit Rotwein-Maische in der „Weinklause“ in Niederhausen aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht wird durch die Rechtsmedizin als Verbrechen enttarnt. Markus Rehbein, der ermittelnde Kommissar, bittet seinen Ex-Chef Karl Korn um dezente Ermittlungen im Umfeld der Weinklause, denn Korn ist hier Stammgast und nach dem Geschmack von Markus Rehbein haben die Mutter und die Ehefrau des Verstorbenen allzu emotionslos auf die Todesnachricht reagiert.
Niederhausen an der Nahe als Spielwiese von Missgunst und Eifersucht
Joachim Franzmann spannt eine Geschichte auf, in der Streitereien ums Erbe, Missgunst und Eifersucht die Würze für ein Verbrechen liefern. Zugleich hat der ermittelnde Kommissar Rehbein noch mit reichlich Beziehungsstress zu Kollegin Sara zu kämpfen. Der tiefenentspannte Karl Korn, der mit seiner Lebensgefährtin Tina den Ruhestand geniest, bildet dazu den emotionalen Gegenpol. Die Handlung spannt sich auf von der Nahe bis nach Mainz. Der Autor beschreibt facettenreich und detailverliebt die Orte. Von einem hohen Wiedererkennungseffekt spricht Franzmann mit Blick auf die Region. In seinem Krimi beschreibt er die Mentalität der Menschen als bodenständig und trotzdem offen nach außen. Soviel sei zudem verraten: In seiner Hauptfigur Karl Korn steckt auch ein bisschen was von Autor Joachim Franzmann. Beide mögen das Wandern, den Wein und das Nahe Land – die Heimatverbundenheit ist ihnen gemein.
Karl Korn jedenfalls kann es nicht so ganz lassen. Obwohl er im ersten Krimi seinen eigentlich letzten Fall gelöst hat wird seine Erfahrung von den Kollegen gebraucht – so auch im Weingut in Niederhausen mit dem toten Winzer. Witzige Anekdote am Rande: Joachim Franzmanns Sohn Thorsten hat eine Rolle in tödlicher an den Monzinger Pfarrer im Ruhestand Manfred Casper verschenkt. Er tritt als Notfallseelsorger in der Geschichte auf und gibt den entscheidenden Hinweis darauf, dass es sich um einen Mord handeln könnte. Mit der notwendigen seelsorgerischen Empathie stellt er nüchtern fest: die Angehörigen reagieren kalt und kontrolliert.
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Franzmann, Joachim: „Tödlicher Wein“. Pandion Verlag 2019. ISBN-978-3-86911-098-1
Preis: 9,90 Euro.
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