Die Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun liegt ganz im Süden des Soonwaldes an der Nahe. Im Norden erstreckt sich der Hunsrück, im Süden die Pfalz. Hochstetten-Dhaun ist 1969 im Rahmen einer kommunalen Gebiets-/Verwaltungsreform entstanden. Damals wurden die Gemeinden Hochstetten, Hochstädten und Dhaun zusammengeführt. Die Geschichte dieser Ansiedlung an der Nahe reicht weit zurück. Bereits um das Jahr 1100 tauchte der Name Hochstetten in einer Schenkungsurkunde auf. Die Ansiedlung befand sich auf dem linken Ufer der Nahe. Später siedelten sich die Menschen auch auf der rechten Naheseite an. Zur Unterscheidung der beiden Siedlungen wurde das alte Hochstetten ‚Nächsthochstetten‘, das neue ‚Überhochstetten‘ genannt. Beide Dörfer gehörten in den Besitz der Wildgrafen von Dhaun, die im gleichnamigen Schloss hoch über dem Kellenbachtal residierten. Im Jahr 1794 endete die lange Ära der Wildgrafen mit der Eroberung des Nahegebietes durch die napoleonischen Truppen. Das Schloss Dhaun wurde zerstört, die beiden Siedlungen links und rechts der Nahe unterschiedlichen Départements zugeschlagen. Nach dem Ende der französischen Herrschaft kamen Dhaun und das linksrheinische Hochstetten zu Preußen. Das rechtsrheinische Überhochstetten (jetzt ‚Hochstädten‘ genannt) ging an Hessen-Homburg. Erst 1932 kamen die drei Gemeinden im Kreis Kreuznach zusammen.
Hochstetten-Dhaun ist ein lohnendes Ausflugsziel für Wanderer und Kulturinteressierte. Die schöne Lage des Ortes an der Nahe und die Mittelgebirgslandschaft des Soonwaldes schaffen eine hohe Lebens- und Freizeitqualität. In der Nähe der Stiftskirche St. Johannisberg lädt seit 2015 der Nahe-Skywalk zu Panoramablicken ein. Er lehnt sich als 65 Quadratmeter große Plattform wie ein Balkon über das Tal der Nahe und schafft eine unverstellte Aussicht tief hinab auf den Fluss, auf Hellberg und Kirn. Eine Portion Nervenkitzel gibt es inklusive.
Kulturinteressierte besuchen im gleichnamigen Ortsteil das Schloss Dhaun, die größte Schlossruine des Nahetals. Hier residierten seit 1215 die Wildgrafen. Sie bauten die Anlage mehrmals um (zuletzt im 18. Jahrhundert im barocken Stil). Napoleon gab das Schloss zum Abbruch frei. Später wurde es von Privatleuten teilweise wiederaufgebaut. Sehenswert ist auch die Stiftskirche St. Johannisberg nordwestlich des Ortskerns von Hochstetten-Dhaun. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und beherbergt die 22 historischen Grabmäler der gräflichen Familie.