Kirn an der Nahe im Porträt
Kirn an der Nahe in Zahlen
- In Kirn leben 8162 Menschen. Davon haben 1020 Personen (12,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung) Menschen ausländische Wurzeln
- In Kirn gibt es 13 niedergelassene Ärzte.
- Die Zahl der 10 bis 15-Jährigen in Kirn lag 1989 bei 519. 2019 waren noch 479 zu verzeichnen. Wie in allen ländlichen Regionen sinken die Zahlen der 20 bis 34- jährigen. Von 1918 (1989) auf 1333 in 2019.
- Der Demografische Wandel zeigt sich in den Zahlen der älteren Bevölkerung nicht überdeutlich. 1989 waren 1817 Menschen (22,5 Prozent) zwischen 50 und 64 Jahre alt. 2009 waren es 1720 und 2019 1834 Einwohner dieser Altersklasse in Kirn.
- Auch die Schülerzahlen sind relativ konstant. Die Sekundarstufe I zählte im Schuljahr 2009/2010 insgesamt 472 Schüler am Wohnort, 2017/2018 insgesamt 451 und 483 im Schuljahr 2019/2020.
- 1995 gab es 9469 Übernachtungen in Kirn. 2001 waren es 4328. 2015 stiegen die Übernachtungszahlen auf 7320.
- Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2019
Kirn heißt in Mundart Keere
Sanft eingebettet in das Nahetal und durchquert vom Hahnenbach liegt die Stadt Kirn an der Nahe am Südrand des Hunsrücks. Kirn ist westliches Mittelzentrum im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz und gleichzeitig Sitz der Verbandsgemeinde Kirner Land. 8.162 Einwohner zählt die Stadt an der Nahe, die eine ebenso langjährige wie bewegte Geschichte hat. In der malerischen Innenstadt mit ihrem einladenden (und bis heute rege genutzten) Marktplatz zeugen prachtvolle Häuser aus fünf Jahrhunderten von der Historie der einst blühenden Handelsortschaft, die noch bis in die 80er Jahre synonym „Stadt des Leders“ genannt wurde. Das Wahrzeichen, die Kyrburg, beherbergt heute – neben einem Restaurant – konzentriert Hochprozentiges: Ein hervorragend sortiertes Whiskymuseum.
Landschaftlicher Reiz: Geschützte Täler und markante Felsen
Kirn an der Nahe ist von der Natur verwöhnt: Geschützt durch die Täler von Nahe und Hahnenbach herrscht in den besiedelten Talsohlen ein vergleichsweise „trockenes“ Klima. Jedenfalls liegen die Niederschlagsmengen deutlich unter den deutschen Mittelwerten. Die steilen Hänge sind zum größten Teil dicht bewaldet – mit Ausnahme der herausragenden, gelegentlich über 30 Meter hohen Quarzitfelsen, die wegen ihrer spektakulären Optik gerne als „Kirner Dolomiten“ bezeichnet werden. Prominent sind vor allem die Oberhauser Felsen, die Wehlenfelsen und der Kallenfels. Die abwechslungsreiche und urwüchsige Landschaft der direkten Umgebung bietet reichlich Gelegenheit zum Wandern, Klettern und Radfahren. Kirn an der Nahe ist zudem Startpunkt für den Fernwanderweg Soonwaldsteig und den Lützelsoon-Radweg.
Tausend Jahre Geschichte: Frühe Blüte und ein freies Bürgertum
Über tausend Jahre zurück reicht die Geschichte von Kirn an der Nahe. Der Name geht vermutlich auf das keltische „Kyr“ zurück, das für Wasser steht. Die Lage an der Nahe und am Hahnenbach verhalf der Ortschaft zu früher Blüte: Beide Flüsse dienten als Transportstraßen, Wasser und Wasserkraft trieben Getreidemühlen an, waren hilfreich beim Gerben von Leder, boten gute Bedingungen für den Fischfang und versorgten Tiere und Landwirtschaft. 841 wird Kirn erstmals urkundlich erwähnt. 1767 erhält der Ort eine städtische Verfassung, 1857 offiziell die Stadtrechte. Die Stadt wurde lange Jahre von den Wild- und Rheingrafen beherrscht – aus deren Hinterlassenschaft stammen viele der prunkvollen, gut erhaltenen Häuser im Zentrum. Die prosperierende Ortschaft war zudem die erste Stätte in der Rheingrafschaft, in der die Leibeigenschaft abgeschafft wurde und sich ein freies Bürgertum entwickeln konnte.
Sehenswürdigkeiten: Gebäude, die Geschichten erzählen
Hinter vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt an der Nahe stecken spannende Geschichten. So ist die neugotische, evangelische Kirche mit dem romanischen Turm in Kirn (1992/1993 vollständig restauriert) für sich genommen ein beeindruckendes Bauwerk, das durch die im Innern aufbewahrten imposanten Grabmale der Wild- und Rheingrafen zusätzlich historische Bedeutung gewinnt. Mindestens ebenso bemerkenswert ist aber, dass diese Kirche über zwei Jahrhunderte (1681 bis 1892) von beiden Konfessionen genutzt wurde. Oder das Rathaus – das eigentlich zwischen 1753 bis 1763 im Fürstenauftrag als Piaristenkolleg erbaut wurde. (Piaristen sind Mitglieder einer katholischen Männer-Ordensgemeinschaft). Die 1771 entstandene fürstliche Kellerei von Salm-Kyrburg hat bis heute nichts von ihrer repräsentativen Strahlkraft verloren – auch wenn zwischenzeitlich eine Fruchtsaftkelterei in den hufeisenförmigen Anlagen heimisch war und nun ein Hotel mit angeschlossenem Restaurant dort residiert.
Kirn an der Nahe hat es über die Jahre hinweg verstanden, das geschichtsträchtige Erbe der Stadt mit Charme zu konservieren und lebendig zu erhalten – ohne sich dabei dem Fortschritt zu verschließen. Die wunderschönen Fachwerkhäuser im Zentrum, insbesondere die detailreichen Gerberhäuser, werden gehegt und gepflegt – auch wenn die Stadt heute den Hauptteil ihrer Gewerbesteuern aus der ansässigen Kunststoffindustrie bezieht. Eine ausgesuchte Adresse für Feinlederwaren ist sie gleichwohl geblieben. In bester Tradition der fürstlichen Kellermeister steht hingegen die örtliche Brauerei, die das in ganz Rheinland-Pfalz geschätzte Kirner Pils herstellt. Mit umsichtigen städtebaulichen Entwicklungsprojekten, beispielsweise „Leben am Fluss“, rüstet sich Kirn an der Nahe für eine Zukunft, in der die Harmonie von Natur und Leben die Hauptrolle spielt.
Links zu den Seiten der Stadt und Tourismus
Seite der Stadt Kirn: https://www.kirn.de/
Seite von Hunsrück-nahereise: https://hunsrueck-nahereise.de/ortsliste-a-z/stadt-kirn
Seite der Touristeninformation Kirner Land: https://www.nahwerte.de/kirn/vendors/touristinformation-kirner-land?srsltid=AfmBOopsrcerO01sww023_HevzHsF6S1aHlIjhytYPIwtfr5LVCllUYK
Wanderungen rund um Kirn bei outdooractive: https://www.outdooractive.com/de/wanderungen/kirn/wanderungen-in-kirn/1468466/#caml=8hk,18drhe,88cmju,0,0