Die Tagesförderstätte der Stiftung kreuznacher diakonie feierte ihr 30jähriges Bestehen. Foto: Stiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi
Jubiläumsfeierlichkeiten im Bodelschwingh Zentrum Meisenheim
MEISENHEIM (red.) Seit 30 Jahren ist es Ziel der Tagesförderstätte, die Teilhabe zu stärken. Die Frage „Was ist wichtig?“ stellte der Leiter der Tagesförderstätte Meisenheim Friedhelm Kunz beim Festakt zum 30jährigen Bestehen drei Mal hintereinander. Die Antwort ist für Sandra Kullack, eine der Beschäftigten, ganz einfach: „Dabei sein ist alles!“
Mit dem Leitgedanken der „Teilhabe“ hat Sandra Kullack sehr klar formuliert, worum es im Bodelschwingh Zentrum Meisenheim geht. Neben dem Alltag im Wohnumfeld wird hier in der Tafö ein weiterer sinnstiftender Lebensraum eröffnet, der Platz für sinnerfüllte und arbeitsweltorientierte Beschäftigung gibt, in dem sich jeder kreativ und produktiv erleben kann.
Das Recht auf Arbeit ist nämlich ein Menschenrecht und dieses Recht gilt auch für Menschen mit Behinderung. Wer keine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden, hat Anspruch darauf, entsprechend seiner Beeinträchtigungen am Arbeitsleben teilzunehmen. Beispielsweise durch die Tagesförderstätten oder die Werkstätten der Stiftung kreuznacher diakonie.
Individuelle Förderung und sinnstiftende Aufgaben
Menschen, die in ihren Ausdrucks-, Verständnis- und Leistungsfähigkeiten eingeschränkt sind, werden in der Tagesförderstätte in Meisenheim gemäß ihren Stärken und Fähigkeiten gefördert. Friedhelm Kunz macht es konkret: „Beschäftigte beteiligen sich unter intensiver, pädagogischer Begleitung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an praktischen produktiven Arbeitsschritten wie z.B. beim Herstellen von tollen Tonprodukten, schönen Deko-Gegenständen, Werken aus Holz, Schredder-Arbeiten, beim kreativen Arbeiten mit Textilien, der Versorgung von Bienenvölkern und Honigproduktion, Gartenarbeit, Rasenmähen, Zubereitung von Mahlzeiten, Lebensmittelkunde oder hauswirtschaftlichen Tätigkeiten.“ Außerdem gibt es noch die Möglichkeit zur Teilnahme und Gestaltung von inklusiven Angeboten in der Region, die Gemeinschaft und soziale Teilhabe erfahrbar machen.
Kunz erzählt weiter: „Eine psychosoziale Begleitung und individuell abgestimmte Methoden der Unterstützten Kommunikation sind wesentlicher Bestandteil der Förderung und der Beschäftigungsangebote“. Diese reichen von Musik und Rhythmik, über Körpererfahrung und Bewegung, hin zu Entspannungsangeboten, Schwimmkursen, Alltagskompetenztraining, Umwelt- und Naturerfahrung bis hin zu Spiritualität. Gefördert werden dadurch die Selbstbestimmung und Persönlichkeitsentwicklung der Beschäftigten. Dies wirkt harmonisierend, stabilisierend und gibt Selbstvertrauen.
Jubiläum als Anlass die Arbeit des Zentrums zu präsentieren
Im Rahmen des Jubiläums konnten die Besucher erleben, was dort jeden Tag geleistet wird. Gefeiert wurde nicht nur mit Mitarbeitenden, Bewohnerinnen, Bewohnern und Beschäftigten, auch Angehörige und ehemalige Mitarbeitende wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, zu bestaunen, was sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Was ist also wichtig? Die eigenen Stärken zeigen zu können – und dafür sorgt die Tagesförderstätte jeden Tag.
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