Eigentlich ist die Ortsgemeinde Kellenbach derart ländlich geprägt, dass die Landwirtschaft eine große Rolle spielen könnte. Das Gegenteil ist aber der Fall. Als Erwerbszweig ist die Landwirtschaft in Kellenbach eher unterrepräsentiert. Waren im Jahr 1971 noch insgesamt 32 landwirtschaftliche Betriebe in Kellenbach, gab es schon 2007 nur noch drei Nebenerwerbsbetriebe.
Stattdessen hat das Dorf eine große Gewerbefläche ausgewiesen. Von 1965 bis 1982 hatte dort der Wohnwagenhersteller Wilk eine wichtige Zweigstelle errichten, bei der mitunter mehr als 100 Beschäftigte angestellt waren. Heute befindet sich hier eine Filiale von Hermes.
Bereits in früheren Zeiten hatte Kellenbach eine herausgehobene Stellung. So fungierte der Ort bis in das 18. Jahrhundert hinein als Gerichts- und Verwaltungsbezirk. Diesem waren zum Beispiel auch die Dörfer Königsau, Henau und Schwarzerden unterstellt.
Im Zuge der französischen Gebiets- und Verwaltungsreform kam die Ortschaft dann zur neu gegründeten Mairie Kirn im Arrondissement Simmern. Laut Überlieferung zählten um 1800 insgesamt 40 Häuser zur Siedlung. Vier davon waren sogar zweigeschossig. Zur Verbandsgemeinde Kirner Land gehört Kellenbach erst seit 1970.
Die Historie der Gemeinde wird auch durch verschiedene denkmalgeschützte Bauten und Kulturdenkmäler dokumentiert. Nahe des Dorfzentrums befindet sich ein Wohnhaus, das bereits 1739 als barockes Fachwerkhaus errichtet wurde. Nur wenige Meter entfernt steht ein Wohnhaus, das aus der ehemaligen Pfarrscheune hervorgegangen ist.
Das alte Bruchsteinhaus wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Die evangelische Pfarrkirche von 1765 stellt eine explizite Zeitzeugin dar. Es handelt sich um eine der ältesten Kirchen der Verbandsgemeinde. Das Gebäude weist sowohl romanische als auch gotische Elemente auf. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1314. Jedoch lassen sich einige bauliche Elemente finden, die Hinweise darauf geben, dass das Gebäude schon bereits rund 200 Jahre vorher erbaut wurden. Zumindest jedoch Teile davon. Interessant ist gerade der Orgelprospekt um 1790. Für ein kirchliches Gebäude dieser Größe erscheint er völlig überdimensioniert. Sehenswert ist auch der kunstvoll verzierte Altartisch.
Auf dem Friedhof von Kellenbach fand 1821 die Beisetzung Maria Margaretha Rosensteins statt. Sie war bekannt als Koppensteiner Gretchen und die letzte Bewohnerin der Burg Koppenstein. Es heißt, dass ihr Vater ein Ritter von Dhaun gewesen sein soll.
Auch die Katholische Kapelle St. Hildegardis von 1912 stellt ein historisches Bauwerk dar. Hinzu kommen noch ein 1868 erbauter Gasthof und ein Krüppelwalmdachbau aus dem 18. Jahrhundert.