Foto: Simone Mager
Erneut Einbruch im Bauhof des Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseums
BAD SOBERNHEIM. Im Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseum wurde eingebrochen, und zwar schon zum zweiten Mal in diesem Jahr. Museumsdirektorin Sabrina Hirsch bedauert: „Es herrscht Frust bei den Mitarbeitern. Man kann nicht richtig was schaffen“. Gerade jetzt, in der Zeit, in der die Blätter fallen und der Rückschnitt ansteht, fehlen die Geräte, die aus dem Bauhof des Museums entwendet wurden, besonders. Bereits am 20. März 2023 hatten sich Eindringlinge Zugang über einen Lichtschacht verschafft. Diesmal hebelten sie ein vergittertes Fenster auf. Wie bereits im Frühjahr wurde hochwertiges Werkzeug im Wert von etwa 4000 Euro entwendet: Ein Freischneider, eine Kettensäge, persönliche Sicherheitsausrüstung, ein Laubbläser – alles Material, das nach dem ersten Einbruch vom Museum neu angeschafft werden musste. Im März hatten die Diebe etwa zehn Jahre altes Gerät entwendet.
Von Simone Mager
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Nach dem Einbruch im März war der Einbruchschutz verbessert worden: der Lichtschacht, über den die Diebe damals eingedrungen waren, wurde mit Beton verkleinert und mit Eisenstangen gesichert. Dennoch kam es in der Zeit zwischen Donnerstag, dem 5. Oktober, 15:45 Uhr und Freitag, dem 6. Oktober, 6:30 Uhr zum nächsten Einbruch auf dem Museumbauhof – und der Schaden vom letzten Einbruch war noch nicht einmal vollständig über die Versicherung abgewickelt. Während der Einbruch im Frühjahr an einem Wochenende stattfand, sind die Diebe jetzt sogar an einem Wochentag eingestiegen. Ob es dieselben waren oder nicht – die Museumsdirektorin will nicht spekulieren. Klar ist jedoch, für das Museum entstand ein erheblicher Schaden. Sabrina Hirsch erwartet, dass die Versicherung weitere Vorgaben für den Einbruchschutz machen wird. Neben den bisherigen Sicherungsmaßnahmen, welche die Einrichtung aus eigener Tasche gezahlt hat, geht es auch um die entwendeten Werkzeuge. Da es sich um Markengeräte handelt, vermutet die Museumsdirektorin, dass die Werkzeuge auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Beim Diebstahl im Frühjahr war der Sachschaden noch höher. „Damals hatte man auch unseren Bus geklaut. Den hat die Polizei glücklicherweise in Düren in Nordrhein-Westfalen sichergestellt.“ Nach dem letzten Einbruch hatte sich das Team des Museumsbauhofs für die Arbeiten auf dem Gelände beim städtischen Bauhof Gerät ausgeliehen.
Einbruch war kein Einzelfall
Doch die Einbrüche in diesem Jahr sind kein Einzelfall. Schon vor drei Jahren gab es Eindringlinge auf dem Gelände: Im Januar 2020 blieb ein versuchter Diebstahl erfolglos. Der Leiter der Polizeiinspektion in Kirn, Harald Gäns, erzählt, dass die Eindringlinge mithilfe eines selbstgebauten Flaschenzugs, der am Dachgebälk befestigt war, versuchten, ein historisches Spielzeugauto, eine sogenannte Seifenkiste, zu entwenden. Die Diebe hätten damals versucht, eine Kiste mit einem motorisierten Spielzeugauto aus der Sammlung des Künstlers Peter Rudl, das in einer Kiste gelagert war, anzuheben. Die Kiste fiel jedoch herunter und die Diebe verschwanden ohne das leicht beschädigte Spaßfahrzeug, erinnert sich Sabrina Hirsch.
Geklaute Ware auf Ebay
Bis Oktober des laufenden Jahres haben die Polizeibeamten in Kirn 39 Einbrüche in ihrem Zuständigkeitsbereich registriert. Harald Gäns meint dazu: „Das ist normales Alltagsgeschäft und keine besondere Häufung“. Man müsse jede Straftat im Kontext sehen und jeder Einbruch sei dabei verschieden, stellt der Erste Polizeihauptkommissar heraus. Das Werkzeug aus dem Museum sei besonders interessant, weil es sich über Verkaufsplattformen im Internet wie Ebay anbieten ließe. Gäns empfiehlt, auf Ebay keine Waren zu erwerben, die ohne Papiere offeriert werden: „Dort gibt es relativ viele Straftaten. Wenn das E-Bike für die Hälfte vom Originalpreis angeboten wird und wenn dann auch noch die Papiere fehlen, rate ich jedem, die Finger davon zu lassen.“
Sicherheitstipps
Im Freilichtmuseum haben die Kirner Polizeibeamten Spuren gesichert und geschaut, ob sie DNA finden. Bei Einbrüchen in Lagerräume oder Werkstätten wie im Falle des Freilichtmuseums liege die Aufklärungsrate für die PI Kirn bei etwas mehr als 19 Prozent. Um zukünftig Einbrüche zu vermeiden, gibt Harald Gäns drei konkrete Sicherheitstipps: Zunächst müsse der Zugang zum Gebäude erschwert werden, was durch die Verbesserung der technischen Schließeinrichtungen geschehen könnte. Zudem könnten Alarmanlagen so gesteuert werden, dass der Täter nicht hört, wenn sie auslösen. Der Alarm sei dann dort zu hören, wo die Alarmanlage geschaltet ist. Und zuletzt könnten zur Nachverfolgung der Täter im Nachhinein Kameras aufgestellt werden.
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