Ulrike Scholtheis-Wenzel und Bürgermeister Michael Greiner nehmen im Podcast Stellung zum Trägerwechsel:
Mit der Aufgabe der Kita-Trägerschaft endet eine mehr als 150 Jahre alte Geschichte der evangelischen Kindergartenarbeit in der Felkestadt. Gleichzeitig bekundet der Bürgermeister Kontinuität für Personal und pädagogisches Angebot. Die evangelische Kirchengemeinde möchte sich auch in Zukunft mit Religionspädagogik in den Einrichtungen einbringen. Zudem sind mit Blick auf den städtischen Haushalt noch Verhandlungen zu führen, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit der derzeit noch kircheneigenen Immobilie Albert-Schweizer-Haus.
Schwere Entscheidung für Presbyterianer
Die Entscheidung sei den Presbytern sehr schwergefallen, bekundet Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel. Zudem habe es kritische Stellungnahmen sowohl der Kitaleitungen als auch des Elternbeirats der Kita Leinenborn gegeben. Sie bedauern den Trägerwechseln sehr und betonen nach Darstellung der Pfarrerin die Bedeutung der religions-pädagogischen Arbeit.
Außer Frage steht für Bürgermeister Michael Greiner, dass die 35 Mitarbeiter der beiden Kindergärten von der Stadt übernommen werden. Es gelte jetzt, die kirchlichen und kommunalen Tarifsysteme im Einzelfall miteinander in Einklang zu bringen. Auch in anderen Kommunen habe es schon entsprechende Vorgänge gegeben, so dass hier kein Neuland betreten werde. Gerade mit Blick auf den dramatischen Personalmangel im Kitabereich könne man froh sein, vorhandenes Personal übernehmen zu können, ergänzt Ulrike Scholtheis-Wenzel. Ausdrücklich handele es sich bei dem Rückzug aus der Trägerschaft nicht um eine Corona-Entscheidung. Vielmehr habe das Presbyterium schon lange in diese Richtung gedacht, schildert die Pfarrerin. Die Gemeinde sah sich bereits seit längerer Zeit einem strukturellen Defizit in Höhe von 40-60.000 Euro pro Jahr gegenüber.