Im Schwimmbad Am Rosenberg steht die nächste Sanierung an. Derzeit muss die VG noch Kredite in Höhe von rund 280.600 Euro für das Bad stemmen, Laufzeit bis 2037. Foto: Simone Mager
Schwimmbad Bad Sobernheim: Werksausschuss empfiehlt Komplettsanierung
BAD SOBERNHEIM. Mit vier zu drei Stimmen und einer Enthaltung empfiehlt der Werks- und Betriebsausschuss der Verbandsgemeinde eine Komplettsanierung des Freibades „Am Rosenberg“, ohne sich auf eine detaillierte Sanierungsvariante festzulegen. Der Verbandsgemeinderat soll im Juli zunächst über eine europaweite Ausschreibung der Planung entscheiden. Es ist ein wenig Druck im Kessel, denn vor allem die Technik im Freibad ist dringend sanierungsbedürftig.
Von Simone Mager.
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Schwimmmeister Andreas Barth vom Bäderservice Barth UG graut es ein wenig vor den roten Lämpchen, die er regelmäßig zu Gesicht bekommt, wenn er die Technik im Freibad hochfährt. Dass dringend Handlungsbedarf besteht, machte der Bademeister in der jüngsten Sitzung des Werksausschuss der Verbandsgemeindewerke deutlich. Maschinen- und Filtertechnik seien renovierungsbedürftig. Vor diesem Hintergrund fasste das Gremium einen Empfehlungsbeschluss in Richtung Verbandsgemeinderat für eine Komplettsanierung des Freibades und eine europaweite Ausschreibung der Planung. Über die detaillierte Ausgestaltung und die vom Planer Klaus Meyer vom auf Schwimmbadbau und -sanierung spezialisierten Ingenieurbüro Möller und Meyer Gotha vorgeschlagene Neugestaltung der Becken wollen die Fraktionen des Verbandsgemeinderates jetzt beraten.
In Zukunft kein Mutter-Kind-Becken mehr?
In der Sitzung präsentierte der Planer den Ausschussmitgliedern eine Sanierungsvariante, die die Trennung von Rutschen-Becken und Nichtschwimmerbecken vorsieht und den Mutter-Kind-Bereich in das Nichtschwimmerbecken integrieren soll. Die Becken sollen mit Edelstahl ausgekleidet werden, was beim Mutter-Kind Becken zu einer schnelleren Erwärmung des Wassers führen soll. Die Brücke zwischen Rutsche-Becken und Nichtschwimmerbecken hält der Planer für verzichtbar, zumal sie den Schwimmmeistern die freie Sicht nimmt – ein Problem, das auch Andreas Barth aus dem Schwimmmeister Alltag kennt. Durch die Integration des Mutter-Kind-Bereichs ins Nichtschwimmerbecken könne eine Ersparnis von 250.000 bis 300.000 Euro, abhängig von der Edelstahlpreis-Entwicklung erreicht werden. Dennoch könnten alle Funktionen im Bad erhalten bleiben. Die geschätzten Gesamtkosten liegen mit der Ersparnis bei 700.000 Euro.
Was wollen die Bürger?
Beigeordneter Dietmar Kron (SPD) erläuterte den Vorteil eines Andockens des Mutter-Kind-Bereichs an das Nichtschwimmerbecken: Es sei kein eigener Wasserkreislauf für das Becken notwendig. Zudem könnten die WEge zu WC und Umkleiden um das integrierte Mutter-Kind-Becken herumgeführt werden. Auf eine eigene Wärmeversorgung und Wasseraufbereitung sowie Pumpen für diesen Bereich könne verzichtet werden, was zu Einsparungen auch im Betrieb führen würde. Mit der neuen Pumpentechnik, die im Rahmen der Sanierung vorgesehen ist, könne eine Einsparung von 23,6 Prozent an Energiekosten erreicht werden. Nach der Sanierung blieben drei Wasserkreisläufe.
Frank Jörg von den Grünen kritisierte den Vorschlag, das Mutter-Kind-Becken ins Nichtschwimmerbecken zu integrieren. „Das ist ein schlechter Ansatz. Insbesondere junge Familien wollen unter sich bleiben. Außerdem ist die Brücke ein Eye Catcher“, kritisierte das Ausschussmitglied. Für ihn sei es wichtig sicherzustellen, dass die Komplettsanierung auch auf Zustimmung in der Bevölkerung treffe.
Planer Klaus Meyer betonte, dass Edelstahl für Betrieb und Wartung das am besten geeignete Material sei. Dietmar Kron und Ausschussmitglied Rolf Kehl (CDU) bekräftigen, dass über die detaillierte Ausführung und Neugestaltung der Becken noch beraten werden könne. Andreas Barth warf ein, die Diskussion dürfte nicht zu lange dauern, denn die Technik müsse rasch saniert werden. Mit der Integration des Planschbeckens in den Nichtschwimmerbereich sehe er kein Problem. Roland Ruegenberg von den Grünen mahnte ein Energiekonzept und den Blick auf die CO2 Emissionen an. Planer Meyer entgegnete, die Sanierung werde zu deutlichen CO2 Einsparungen führen. Auch über eine Reaktivierung der Solaranlage könne nachgedacht werden.
Nach dem Votum des Ausschusses soll jetzt der Verbandsgemeinderat über eine europaweite Ausschreibung der Planung entscheiden. Zur Vorbereitung der Ausschreibung müssen spezielle Büros hinzugezogen werden. Positive Signale gab es übrigens bereits aus Mainz: Die Sanierung sei förderwürdig, wie Dietmar Kron aus Korrespondenz mit den Landesbehörden zitierte.
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