Jeckenbach im Porträt
Jeckenbach in Zahlen
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Aktuell hat das Dorf 215 (2020) Einwohner, nach Geschlechtern fast hälftig aufgeteilt. Die verfügbaren Zahlenangaben schwanken etwas, weil längere Zeit keine offizielle Zählung stattfand und die Zahlen fortgeschrieben wurden. Von 2008 ausgehend (260 Einwohner) hat sich die Bevölkerungszahl wie in vielen kleineren Orten verringert.
- 1871 hatte Jeckenbach mit 450 Einwohnern die höchste bekannte Einwohnerzahl zu verzeichnen. Die Zahl der Bewohner hat sich seit damals stetig verringert.
- Bei den 10 bis 15-jährigen sanken die Zahlen deutlich. 1989 waren es 19, in 2019 dann nur noch acht und 2020 nur noch 6. Die 20 bis 34-jährigen kamen 1989 noch auf 62. Im Jahre 2020 nur noch auf 22.
- Die 50 bis 64-jährigen fielen von 70 (1989) auf 49 (1999). Danach stiegen sie von 62 (2009) auf 75 in 2014 und 72 im Jahr 2020.
- Die Schülerzahlen von Schülern am Wohnort sinken in der Primarstufe rapide. Von (2009/2010) auf einen im Schuljahr 2019/2020. Die Sekundarstufe I gab es 2009/2010 noch 13, in 2019/2020 nur sieben und 2020/2021 noch noch 6. Die Sekundarstufe II hatte einen Schüler (2009/2010), im Schuljahr 2018/2019 fünf und 2020/2021 noch drei.
- Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2020)
Jeckenbach – Klein-Venedig im Porträt
Das Straßendorf Jeckenbach gehört zum Nordpfälzer Bergland. Der Ort trägt nicht zufällig den Beinamen „Klein-Venedig“, da zehn Brücken mehrere Bachläufe in der Ortschaft überspannen. Jeckenbach ist heute nicht mehr überwiegend landwirtschaftlich geprägt, sondern dient vor allem als Wohnort. Immerhin werden aber noch 52,3 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Man ist am Ort sehr bemüht, die Lebensqualität und altersmäßige Durchmischung der Bewohner auch für die Zukunft zu erhalten. Dem dienen verschiedene Ansätze der Dorferneuerung.
Die Geschichte Jeckenbachs
Aus der Geschichte des Ortes ist wenig bekannt. Die heute evangelische Kirche wurde als Kapelle im Besitz der Johanniter von Meisenheim im 11./12. Jahrhundert erbaut. Die Siedlung gehörte von 1816 bis 1866 zum Oberamt Meisenheim.
1866 wurde die Gemeinde Preußen zugeschlagen. Zum 1. Januar 2020 entstand die Verbandsgemeinde Nahe-Glan, zu der Jeckenbach jetzt gehört. Das Dorf ist aus paläontologischer Perspektive sehr interessant. Als bedeutende Fossilien-Fundstätte bereichert die Ortschaft die Ausstellungen des Paläontologischen Museums Nierstein mit Funden von Fischen, Amphibien, Sauriern und mit der ältesten Eintagsfliege Europas. Außerdem haben die Römer ihre Spuren in der gesamten Gegend hinterlassen.
Typisch Jeckenbach - Sehenswürdigkeiten und mehr
Bekannt ist Jeckenbach für seine zehn Brücken und die vielen Bäche, die diese Brücken überqueren. Der schöne das Dorf umgebende Wald macht das Dorf zu einem Ausgangspunkt für Wanderungen in die Umgebung. Dabei ist es interessant zu wissen, dass bereits zu Zeiten der Römer eine Vicinalstraße über einen Hügel zwischen Jeckenbach und Desloch vom Glan zur Nahe hinaufführte.
Die Römerzeit wird „An Stried“ über einen Römerbrunnen mit einem Brunnenbecken aus Sandsteinplatten und einer aus dem gleichen Material gearbeiteten Viehtränke lebendig. Man kann die idyllische Lage des ehemaligen Rastplatzes der Römer-Soldaten noch heute als Wanderer zum Rasten nutzen. Ein aktiver Theaterverein sorgt dafür, dass das Kulturleben im Dorf lebendig bleibt. Die Kirche auf einer Anhöhe, die sich aus einer Kapelle mit einem 1767 ergänzten Kirchenschiff und einem gut sichtbaren Turm zu einem größeren Gotteshaus weiterentwickelte, bereichert das Gemeindeleben. Das schlichte, aber mit ansprechenden Details verzierte und mit einer Orgel der bekannten Orgelbaufamilie Stumm aus dem Jahr 1867 ausgestattete Kirchengebäude lohnt einen Besuch.