MITTLER NAHE. Seit Dienstag, den 8. Februar, dürfen in Deutschland auch Apotheken gegen das Corona-Virus impfen. Diesen Service bietet allerdings im Kreis Bad Kreuznach bisher keine einzige Apotheke an. Die nächsten Apotheken, die sich an der Impfkampagne beteiligen sind in Rhaunen und Alzey. Im Gespräch mit Catharina Dhonau, Besitzerin der Naheland Apotheken, hat Nahe-dran.de nachgefragt, aus welchen Gründen sie sich gegen das Impfen in den eigenen Apotheken entschieden hat.
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In unseren Apotheken in Merxheim, Kirn und Nahbollenbach gibt es keine Möglichkeit, sich impfen zu lassen.
Die Entscheidung, ob wir impfen oder nicht, haben wir uns nicht leicht gemacht. Wir hätten gerne „mitgeimpft“, da wir es als gesellschaftliche Aufgabe sehen, dass jeder Verantwortung übernimmt und dafür Sorge zu tragen hat, diese Pandemie zu einer Endemie werden zu lassen und letztendlich ein Leben mit Corona als „normale“ Erkältung zu ermöglichen. Allerdings werden an uns als Inhaber auch hohe Anforderungen gestellt.
Erstens: Zusätzlicher Personalbedarf. Aufgrund der hohen Krankenstände, die aktuell überall herrschen, ist es nur schwer möglich, noch zusätzliches Personal zu finden.
Zweitens: Das Schulungsangebot für Apotheker ist bisher nur begrenzt gewesen und es ist schwer einen Platz dafür zu bekommen.
Drittens: Die Anforderungen an die Räumlichkeiten: Abgesehen von der Filiale in Nahbollenbach/Idar-Oberstein, haben wir keinen ausreichenden Platz, um den Anforderungen für eine separate Impfstation gerecht zu werden.
Und Viertens: Der gewichtigste Punkt ist jedoch, dass es in den letzten Monaten jede Menge Impfangebote – insbesondere durch Impfbusse – in den verschiedensten Orten gab. Ebenso sind die ansässigen Arztpraxen bestens dafür ausgestattet und verfügen über die erforderliche medizinische Ausbildung, die unseres Erachtens nicht durch einen Abendkurs erlangt werden kann. Die Strukturen, um eine Impfung zu bekommen, sind also vorhanden und durchaus für jeden Impfwilligen nutzbar und bedürfen keiner weiterer Impfangebote, zumindest hier in unserer Region.
Wir sehen in Impfungen grundsätzlich einen Nutzen. Sollte sich wider Erwarten die Impfung gegen Corona zu einer apotheken-typischen Leistung entwickeln, können wir uns vorstellen, unser Angebot zu erweitern und anzupassen.
Die Fragen stellte Benigna Wilms
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