Kommunikationsbrücken aufrecht erhalten
BAD SOBERNHEIM. In einem persönlich gehaltenen, offenen Text in der aktuellen Ausgabe der Gemeindezeitschrift „Die Brücke“ greift die Pfarrerin der ev. Paul-Schneider Kirchengemeinde Ulrike Scholtheis-Wenzel die Spaltung der Gesellschaft mit Blick auf die Infektionsschutzmaßnahmen und die Montagsspaziergänge auf.
Von Simone Mager.
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Pfarrerin Scholtheis-Wenzel schildert in ihrem Beitrag, der in der Gemeindezeitung „Die Brücke“ erschienen ist, wie sie die Montagsspaziergänger wahrnimmt, die ihre Runden wöchentlich durch das abendliche Bad Sobernheim drehen, um gegen die Maßnahmen der Regierung gegen die Corona-Pandemie zu demonstrieren. Meist kommen sie dabei auch am Pfarrhaus vorbei. In ihren Gedanken zu den Protesten greift die Pfarrerin zurück auf den biblischen Monatsspruch für Februar aus dem Epheser-Brief: „Zürnet ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Sie verstehe den Zorn, den die Menschen gegen die vielen Einschränkungen empfinden, könne ihn teilweise selbst sogar nachempfinden, bekundet Scholtheis-Wenzel. Sie betont allerdings, dass Zorn zwar erlaubt sei, aber Sündigen eben nicht. In der unsolidarischen Grundhaltung, die die Protestanten gegenüber denjenigen, die tagtäglich Lösungen suchen, um mit dem Infektionsschutz umzugehen und die Gesundheit aller zu schützen, sieht sie eben dieses Sündigen und die Gefahr, die gesellschaftlichen Gräben zu groß aufzureißen.
Durchweg zustimmende Reaktionen
Die Pfarrerin berichtet weiter, dass sie selbst schon bei Corona-Leugnern, wie diese sich selbst bezeichneten, zu Besuch war, um im Gespräch den Austausch zu suchen. Der Dialog habe mit einem freundlichen Abschied geendet. In diesem Sinne ruft sie in ihrem Beitrag dazu auf, in der kommenden Zeit die Kommunikationsbrücken nicht abzureißen, die Gräben nicht zu tief werden zu lassen und in Einvernehmen miteinander zusammen zu leben. Wie Ulrike Schultheiß-Wenzel nahe-dran.de berichtet, hat sie bisher durchweg zustimmende Reaktionen auf ihren Beitrag erhalten, von Gegnern wie Befürwortern der Corona-Schutzmaßnahmen: „Mein Hauptakzent bei dieser biblischen Besinnung war natürlich, dass wir die Gräben, die durch die Corona-Diskussionen entstanden sind, auch in unserer Stadt, nicht unnötig vertiefen. Ich hoffe ja, dass die aus meiner Sicht sinnvollen Schutzregeln nicht mehr lange nötig sind und dass wir dann auch menschlich wieder zusammen finden.“
Die aktuelle Ausgabe der „Brücke“ gibt es auf der Internetseite der evangelischen Pfarrgemeinde zu lesen:
Zur Brücke (externer Link)
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