Im Landkreis Bad Kreuznach gibt es viele kleine Dörfer und Ortsgemeinden rundum die Flüsse Nahe und Glan, die teilweise bereits im 13. oder 14. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt wurden. Auch die Ortsgemeinde Lettweiler gehört zu diesem erlauchten Kreis mit langer Historie. Und nicht nur das. Denn das 1194 erstmals in einer offiziellen Urkunde genannte Lettweiler hat im Gegensatz zu vielen anderen Ortsgemeinden dieser Art einen besonderen historisch-traditionellen Charme in die moderne Zeit hinübergerettet.
So wird das Erscheinungsbild von Lettweiler von Gebäuden aus früheren Zeiten dominiert. Gerade rundum die Hauptstraße, die Hintergasse, den Schäferhügel und die Rehborner Straße versprühen Gebäude, die bereits im 17. oder 18. Jahrhundert erbaut wurden, reichlich geschichtsträchtigen Flair,
Das Ortsbild in diesen Bereichen prägen zum Beispiel barocke Fachwerkhäuser, große Hofanlagen aus früheren Jahrhunderten oder auch Gemeindegebäude mit Walmdachbau die Szenerie.
Zudem befindet sich etwa drei Kilometer östlich des Ortskerns von Lettweiler die ebenfalls historisch bedeutende Siedlung Neudorferhof, die Anhänger der evangelischen Freikirche (Mennoniten) früher gründeten. Wahrscheinlich seit etwa 1700 hat sich hier im Zuge der Reformationsbewegung eine Mennoniten-Gemeinde etabliert.
Die Siedlung besteht aus der 1885 erbauten Mennoniten-Kirche als klassizistischer Walmdachbau, einem großen Löschteich und mehreren Hofanlagen. Die älteste dieser Anlagen wurde bereits 1831 errichtet. Optisch ragt vor allem der 1877 erbaute Dreiseithof heraus, bei dem die einzelnen Gebäude an den Ecken des Hofes zusammenstoßen. Das ist die typische Bauform von Dreiseithöfen im mittleren und südlichen Deutschland.
Neben den allgegenwärtigen geschichtlichen Spuren besitzt Lettweiler eine langjährige Weinbautradition. Die Weinberge in diesem Gebiet gehören zum bekannten Weinbaugebiet Nahe. Viele Wanderwege führen an den eindrucksvollen Weinbergen vorbei. Nicht umsonst ist diese Region bei den Wanderfreunden und auch den Radfahrern besonders beliebt.
Einkehren können Wanderer und Radfahrer dabei in die einzige Gaststätte der Ortsgemeinde. Auch kleinere Besorgungen lassen sich im Ortszentrum erledigen. Stolz sind die 200 Einwohner zudem auf ihren eigenen Sportplatz und die Mehrzweckhalle. Die Bundesstraße 420 und die Bahnhöfe in nahe gelegenen Ortschaften, wie zum Beispiel in Staudernheim sorgen für regionale Anbindung.