BAD SOBERNHEIM. Mit einer stimmungsvollen Inszenierung verabschiedete sich das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum in die Winterpause – wegen der aktuellen Beschränkungen durch die Corona-Pandemie früher als geplant.
Unter dem Motto „Leuchtendes Nachtigallental“ waren die Besucher des Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseums eingeladen, das Museumsgelände in der Abend-Dämmerung zu erkunden. Die Wege durch das Gelände waren von leuchtenden LED- Luftballons gesäumt und in den Gärten sowie an besonderen Orten wie dem Wegekreuz oder in der alten Scheune am Gehöft Neuburg erwarteten die Spaziergänger farbige Überraschungen, die das Museumsteam rund um Museumsdirektorin Sabrina Hirsch vorbereitet hatten. Unterstützt wurde die Aktion von der Firma Westenergie mit 2500 Euro.
Freilichtmuseum erstrahlt in bunten Farben
Udo Kleindienst, der Leiter des museumseigenen Bauhofs, hatte vor Haus Medard einen Film über Napoleon auf die umliegende Blätter-Kulisse der Bäume projeziert. Ein alter VW-Käfer zeigte sich verziert mit Lichterketten und verschiedenfarbigen Lichtern in einer alten Scheune. Die Gebäude des Museums waren von Innen und von Außen in verschiedenen Farben angestrahlt. Udo Kleindienst berichtet: „Etwa 50 Strahler wurden verbaut. 40 Lichterballons und unzählige Lichterketten im Museum platziert. Außerdem haben wir hier und dort in den Häusern kleine Überraschungen versteckt“. So wurden die Besucher im während der zurückliegenden Saison neu aufgebauten„Kiosk am Stadtpark“ zum Beispiel von einer Trick-Film-Hexe bedient.
Zudem hatte die stellvertretende Museumsleiterin Monika Ebers alle Ehrenamtlichen zum Saisonabschluss zu einem gemeinsamen Spaziergang durch das Museum eingeladen. Das übliche Ehrenamtstreffen in der Adventszeit musste mit Blick auf die Corona Pandemie abgesagt werden. Der gemeinsame Spaziergang soll diese traditionelle Abschlussveranstaltung ersetzen.
Crowd-Funding als neue Form des Spendensammelns
Vor dem offiziellen Beginn des Lichterspektakels hatte Museumsleiterin Sabrina Hirsch zusammen mit Bernd Krziscik einen Quittenbaum hinter den Kiosk gepflanzt. Das Gebäude wurde mit Hilfe eines Crowd-Funding-Projektes ins Museum transloziert. Abhängig von der Höhe der Unterstützung konnten Spender verschiedene „Dankeschöns“ auswählen, eben auch die Baumpflanzung im direkten Umfeld des Kiosks. Beim Crowd-Funding-Projekt zugunsten des Kiosk kam in nur einem Monat eine Summe von 32 000 Euro zusammen. Sabrina Hirsch berichtete, dass Bernd Krziscik im Stiftungsrat die Idee gehabt habe, über ein Crowd-Funding Projekt in diese neue Art des Spendensammelns, einzusteigen. Die Museumsdirektorin sieht darin nach den guten Erfahrungen, die sie im Zusammenhang mit dem Kiosk aus Kaiserslautern gemacht haben, ein Zukunftsprojekt für das Museum. Bernd Krziscik, dessen Unternehmen Kohl GmbH aus Münster-Sarmsheim das Crowd-Funding Projekt unterstützt hatte, schlägt vor, man könne auf die Option der Baumspende für das Museum am Besuchereingang hinweisen: „Eine kleine und einfache Unterstützungsmöglichkeit“.
Gute Saison trotz Corona
Sabrina Hirsch zieht Bilanz über die hauptsächlich von Corona geprägte Museumssaison. Mit den Besucherzahlen zeigte sie sich dennoch zufrieden. Trotz zeitlich verkürztem Museumsjahr seinen 28.000 Besucher gezählt worden. Auf Großveranstaltungen habe die Einrichtung komplett verzichten müssen.Hirsch zeigte sich froh über angesichts der Corona Beschränkungen so gute Besucherzahlen. In der Vorjahressaison hatten das Museum rund 45.000 Menschen besucht, inklusive der großen Veranstaltungen wie dem Museumfest. In diesem Jahr veranstaltete das Freilichtmuseum nur drei der üblichen größeren Märkte. Besonders viele Besucher seien in den Sommerferien gekommen. Ein Renner dabei: Die für Groß und Klein entwickelte Corona-konforme „Tasch“, mit der Besucher das Museum spielerisch erkunden konnten.
Museum im Winter
Während der Wintermonate ist das Gelände des Freilichtmuseum sfür Spaziergänge geöffnet. Die Gebäude bleiben jedoch ver-schlossen und es werden keine Veranstaltungen angeboten.
Stiftung Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum Bad Sobernheim
D-55566 Bad Sobernheim / Nahe
Telefon: 06751- 85 58 80
Fax: 06751-85 58 810