Löllbach in Zahlen
- Auch in Löllbach ist der demografische Wandel sichtbar. 1815 zählte der Ort 215 Einwohner, 1904 wurde der Rekord von 408 erreicht.
- Ende der 1980er Jahre rutschte die Einwohnerzahl unter die 300er-Marke mit einem kontinuierlichen Abwärtstrend.
- Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz lebten 2019 201 Menschen in Löllbach.
Löllbach heißt in Mundart: Löllbach
Löllbach liegt auf 200 Meter Höhe im Nordpfälzer Bergland zwischen Lauterecken und Meisenheim. Obwohl der Ort im Landkreis Bad Kreuznach sich abseits der großen Verkehrswege an der Nahe befindet, ist die Gegend seit der Steinzeit besiedelt. Im Striedter Wald ist ein „Hünengrab“ aus der Bronzezeit erhalten. Als die Römer an der Nahewaren, haben sie auch in Löllbach Spuren hinterlassen. So wurde 1872 an der Lochwiese der Viergötterstein gefunden. Seit der Zeit der Völkerwanderung war Löllbach Teil des Frankenreiches und zählte zum Nahe Gau. Der Ortsname selbst taucht zum ersten Mal 1319 in der mittelhochdeutschen Schreibweise „Leublibach“ auf. Die folgenden Jahrhunderte sind von einer wechselhaften Geschichte geprägt. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zur Zerstörung des Ortes und Plünderungen. Ende des 17. Jahrhunderts gehörten 18 Haushalte zu Löllbach. Ein Jahrhundert später war die Nahe französisches Gebiet, nach dem Wiener Kongress fiel der Ort an die Grafen zu Hessen-Homburg. Seit dem Zweiten Weltkrieg gehört Löllbach zu Rheinland-Pfalz.
Bauliche Spuren aus dem 13. Jahrhundert
Bei einem Spaziergang durch den Ort lassen sich einige Kulturdenkmäler entdecken, die in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz verzeichnet sind. Die evangelische Kirche liegt am Ortsausgang innerhalb des ehemaligen Friedhofs. Am südwestlichen Gebäudeteil ist der Grabstein des Amtsschultheißen Johann Ludwig Meurer eingemauert. Turm und andere Gebäudeteile datieren auf die Zeit um 1200, die Untergeschosse sind sogar noch im romanischen Stil. Der Chor stammt aus der Spätgotik und ist vermutlich ein Werk des Baumeisters Philip von Gmünd, auch Hünermenger genannt, der ebenfalls die Alexanderkirche in Zweibrücken und die Meisenheimer Schlosskirche erbaut hat. 1963 wurde die Kirche restauriert und die mittelalterliche Ausmalung des Chores erneuert. Die Kirchenfenster stammen aus dem Jahr 1962 und wurden von Helmuth Uhrig farbenfroh gestaltet. Künstlerisch beachtenswert sind die elf Bilder an der Empore und der Westwand des Malers Johann Engisch (1668-1742). Die Orgel stammt aus der berühmten Manufaktur der Gebrüder Stumm aus Rhaunen-Sulzbach und ist Baujahr 1859.
Kulturhistorische Denkmäler in Löllbach
Weitere kulturhistorische Denkmäler sind das ehemalige Schulhaus aus dem 19. Jahrhundert. Der klassizistische Putzbau ist heute ein Wohnhaus. Eine Hofanlage im Fachwerkstil aus dem 18. Jahrhundert befindet sich im Oberdorf 2. Der Bruchsteinbau Oberdorf 6 ist im Kern aus dem Spätmittelalter. Das Wappen der Gemeinde zeigt oben einen roten, wachsenden Löwen auf goldfarbenem Untergrund. Unten befindet sich ein weißes Gemerke in Schaftform mit kreisförmigen Enden und einer Oberkopfstrebe auf rotem Grund. Es verweist auf die Zugehörigkeit zu den Wildgrafen, einem Adelsgeschlecht aus dem Gau Nahe im Mittelalter.