Schmittweiler im Porträt
Schmittweiler in Zahlen
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195 Einwohner zählt das Straßendorf (Dezember 2019). Das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 36 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die meisten Menschen lebten 1871 in der Ortschaft, als insgesamt 369 Einwohner gezählt wurden.
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Das Dorf im Einzugsbereich der Nahe weist eine Gesamtfläche von genau 5,48 km² auf. Die Ortschaft selbst belegt eine Siedlungsfläche 0,14 km². Als reine Wohnbaufläche sind dabei lediglich 0,06 km² ausgewiesen, während 4,28 km² der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt werden.
- Bewaldete Gebiete sind im Gegensatz zu vielen anderen Ortsgemeinden in diesem Gebiet mit einem Flächenanteil von 13,2 Prozent unterrepräsentiert.
- Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2019)
Schmittweiler heißt in Mundart: Schmittwiller
Klein, aber fein: Schmittweiler liegt inmitten einer teilweise malerischen und märchenhaften Mittelgebirgslandschaft unweit der Nahe, die sich als linker Nebenfluss des Rheins durch die rheinland-pfälzischen Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld und Mainz-Bingen schlängelt. Knapp 200 Menschen wohnen und leben in der kleinen Ortschaft, die seit jeher von der Landwirtschaft geprägt wird.
Gute Anbindung trotz versteckter Lage
Das Dorf im Südteil des Landkreises Bad Kreuznach wird rundherum von Hügeln und Erhebungen eingegrenzt und liegt in einem schmalen Tal. Zugang zum Ort erhalten Einwohner und Besucher über die Ortsgemeinde Callbach, das quasi als Ein- und Ausgang für Schmittweiler dient. Im Norden, etwa zwei Kilometer von Schmittweiler entfernt, verläuft zudem die Bundesstraße 420, die auch eine überregionale Anbindung sicherstellt.
Historie: Immer wieder französischer Einfluss
Ursprünglich gehörte Schmittweiler bis zum Jahr 1797 zum zweibrückischen Oberamt Meisenheim. Bereits 1792 besetzten allerdings französische Truppen im ersten Revolutionskrieg das Straßendorf, bevor sie es nach dem Friedensvertrag von Campo Formio im Jahr 1797 komplett annektierten.
Ab diesem Zeitpunkt wurde das Dorf im Einzugsbereich der Nahe dem französischen Departement Donnersberg und somit dem Kanton Lauterecken zugeordnet. Erst 1816 zählte das Gebiet dann zum Königreich Bayern. Möglich gemacht hatte dies ein Tauschvertrag mit Österreich, der im Zuge der Vereinbarungen auf dem Wiener Kongress (1815) zustande gekommen war.
Schmittweiler besitzt einen Namensvetter in Rheinland-Pfalz
Zwei Jähre später wurde die Gemeinde erst dem Landeskommissariat Kusel und später dann dem Bezirksamt Kusel unterstellt. 1928 wandelten die Nationalsozialisten das Bezirksamt Kusel in den Landkreis Kusel um. Um eine Unterscheidung zwischen Schmittweiler im Landkreis Bad Kreuznach von dem bis 1969 eigenständigen Namensvetter aus der heutigen Ortsgemeinde Schönenberg-Kükelberg zu gewährleisten, trug die kleine Ortschaft lange Zeit die Bezeichnung „Amtsgericht Lauterecken“ als amtlichen Zusatz.
Erst seit 1969 gehört das Straßendorf zum Landkreis Bad Kreuznach
Nach 1945 zählte die Gemeinde zur französischen Besatzungszone und war Teil des Regierungsbezirks Pfalz in dem nach dem Zweiten Weltkrieg neu gebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Umgliederung in den Landkreis Bad Kreuznach erfolgte dann 1969 im Rahmen der damaligen rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform.
Einige historische bemerkenswerte Gebäude zeugen von der langen Geschichte der Ortsgemeinde. So lässt sich in Schmittweiler zum Beispiel ein Fachwerkhaus finden, das den Überlieferungen nach bereits im 15. Jahrhundert erbaut worden ist. Hinzu kommen auch heute noch genutzte Hofanlagen, die wahrscheinlich Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurden.
Zwei Kirchen als Zeitzeugen der Dorfgeschichte
Auch die evangelische Kirche am Friedhof mit ihrem barocken Saalbau fungiert als Zeitzeuge. Das Baujahr ist auf 1749 datiert, wobei die Kirche 1962 dann umgebaut und erneuert wurde. Die von dem Würzburger Architekten Albert Boßlet zwischen 1930 und 1932 errichtete Katholische Kirche St. Hildegard präsentiert sich demgegenüber als gotisierender Sandsteinquaderbau im für die damalige Zeit typischen Heimatstil.