150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bad Sobernheim
BAD SOBERNHEIM. Vor 150 Jahren wurde in Bad Sobernheim die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Auslöser war ein verheerender Brand in der Sobernheimer Innenstadt in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1872, bei dem 24 Gebäude beschädigt wurden. Betroffen waren 20 Familien, glücklicherweise kam allerdings niemand ums Leben. Die Motivation, solche Ereignisse zukünftig gemeinsam zu verhindern und vorzubeugen, muss groß gewesen sein. Die gerade veröffentlichte Chronik der Feuerwehr zum 150-jährigen Jubiläum zeigt, dass im Mai 1873 der Branddirektor Georg Burkart und sein Stellvertreter ernannt wurden, unterstützt von 54 Feuerwehrleuten. Sie waren, so die Chronik „mit großem Eifer und sichtbarem Interesse für die Sache daran, sich in allem, was eine wohlgeschulte Feuerwehr leisten muss, auszubilden und leisteten bei allwöchentlichen Übungen bald recht Erfreuliches.“
Von Simone Mager.
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Aktuell erinnert die Stadt Bad Sobernheim mit einer Ausstellung auf dem Marktplatz, kuratiert von Anke Wiechert, der Leiterin des Heimatmuseums, an die Geschichte der Feuerwehr. Diese Ausstellung beinhaltet spannende historische Fotos und markiert gleichzeitig den Beginn des Jubiläumswochenendes: Am 17. und 18. Juni feiert die Freiwillige Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen, während die Jugendfeuerwehr ihr 75-jähriges Jubiläum begeht.
Die erste Feuerwache der neu gegründeten Feuerwehr befand sich vor 150 Jahren zunächst im Rathaus der Stadt. Ihre Ausrüstung bestand aus drei fahrbaren Feuerspritzen, vier Feuerleitern, zwei Handspritzen, sechs Feuerhaken und zahlreichen Feuereimern. Mit diesem Equipment bestritt sie ihren ersten Einsatz im September 1873: ein Scheunenbrand in der Großstraße. Die Ausstellung betont den stetigen technischen Fortschritt, der die Arbeit der Feuerwehr begleitet hat. Zum 25-jährigen Jubiläum erhielten die Feuerwehrleute einen Steigerturm am Obertor, der zu Übungszwecken errichtet wurde. Im Jahr 1941 bekam die Feuerwehr ihr erstes Löschfahrzeug, einen Mercedes LF 8 „OPA“, das bis zur Ausmusterung treue Dienste leistete. Die Ausstellung wirft auch einen Blick auf die jüngere Geschichte und erinnert daran, dass die Feuerwehr zum 100-jährigen Jubiläum in die neue Feuerwache am Johannisplatz umgezogen ist, wo sie bis heute stationiert ist.



Chronik der Sobernheimer Feuerwehr
Mit Engagement und Sorgfalt hat die Bad Sobernheimer Feuerwehr ihre Geschichte aufgearbeitet und in einer Festschrift zusammengestellt. Die ersten 125 Jahre wurden von dem kürzlich verstorbenen Kameraden Heinz Schmitz verfasst. Jens Kramb, Michael Ernst und Pascal Schantz erforschten die Geschichte von 1998 bis heute. Seit 2021 arbeiteten sie daran zunächst die alte Chronik zu digitalisieren und dann neue Einsatzstatistiken zu analysieren. Die Chronik hebt wichtige Einsätze, die technische Entwicklung und die zunehmenden Herausforderungen durch neue Gefahrenquellen und den Katastrophenschutz hervor. Weiterhin wird auch deutlich, dass die Anzahl der Einsätze kontinuierlich gestiegen ist, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Feuerwehr Bad Sobernheim grundsätzlich bei Einsätzen in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan mitalarmiert wird und die Einsatzzentrale besetzen muss.
Erinnerung an wichtige Einsätze
Jens Kramb berichtet: „Wir erinnern an die größeren Einsätze, die Tage der offenen Tür und Ehrungen. Besonders im Gedächtnis ist den Feuerwehrleuten der Brand im Freilichtmuseum 2011 geblieben oder der Großbrand in Merxheim 2018, bei dem es so kalt war, dass das Löschwasser und den Kameraden die Klamotten gefroren. Auch der Brand bei der Firma Polymer vor vier Jahren, im Marumgebäude in der Innenstadt 2019, aber auch Unwetter und Sturmschäden zählen zu den Einsätzen, an die man sich gut erinnert.“
Die Chronik wird dank großzügiger Sponsoren während des Jubiläumswochenendes kostenlos verteilt. Sie ist ein bedeutendes Dokument, das nicht nur die Geschichte der Feuerwehr Bad Sobernheim darstellt, sondern auch als Erinnerung an die Herausforderungen und Errungenschaften der Feuerwehrleute und an bewegende Ereignisse in der Region dient. Eine besondere Anekdote: Im Jahr 2019 musste die Feuerwehr eine ausgebüxte Kuh aus der Nahe bei Martinstein retten.
Programm auf dem Johannisplatz
Während des Jubiläumswochenendes auf dem Johannisplatz gibt es ein festliches Programm. Am 17. Juni findet ab 11 Uhr der „Tag der Hilfsorganisationen“ statt. Ab 17 Uhr sorgen Live-Musik und eine Jubiläums-Disco für Unterhaltung. Am Sonntag, den 18. Juni, beginnt der Tag um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, gefolgt von Verpflichtungen, Beförderungen und Ehrungen. Es werden Schauübungen und eine Fahrzeugausstellung von historischen bis modernen Fahrzeugen angeboten.
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