„Corona-Jahr" 2020 bescherte Disibodenberg Besucherrekorde
Staudernheim/Odernheim. Die Scivias-Stiftung des Disibodenbergs kann 2020 auf ein besonders besucherstarkes Jahr zurückblicken.
Auf der jüngsten Sitzung des Stiftungskuratoriums präsentierte Stiftungsvorstand Luise Freifrau v. Racknitz diese Zahlen: Im Jahr 2020 stieg die Besucherzahl des Disibodenbergs auf rund 16.400. Das sind rund 4500 Kulturfans, Hildegardbegeisterte und Tagestouristen mehr als noch im Vorjahr. Auch für den Hildegard-Pilgerweg ist der Disibodenberg von zentraler Bedeutung. Luise von Racknitz erklärt sich den Besucherandrang so: „Wir haben beobachtet, dass viele Menschen aufgrund der pandemiebedingten Reisebeschränkungen aber auch wegen eines grundsätzlich wiedererstarkten Interesses an Auslugszielen vor der eigenen Haustür den Disibodenberg besucht haben.“
Besonders viele Menschen kamen im Juni, Juli, August und September zur einstigen Wirkungsstätte Hildegard von Bingens, viele auch im Rahmen des eben genannten Pilgerweges.
Vorstand neu aufgestellt
Dementsprechend verbesserte sich auch die Einnahmesituation der Stiftung deutlich. All das sei nur zu bewältigen dank des Engagements der Mitarbeiter und Ehrenamtler, ohne die der Stiftungsbetrieb nicht aufrechterhalten werden könne, erzählt Luise von Racknitz.
Seit Mai konnten fast monatlich Sonntagsgottesdienste in der Freiluft-Kirche abgehalten werden. Auch Führungen und einzelne Veranstaltungen konnten in abgespeckter Form stattfinden – allen voran ein Abendkonzert im Juli.
Momentan laufen Überlegungen, wie das Jahr 2021 gestaltet werden kann. Thomas Bumb-v. Racknitz wurde durch das Kuratorium auf Wunsch der im Mai verstorbenen Stifterin, Ehrengard Freifrau v. Racknitz, zum zweiten Vorsitzenden bestellt. Dadurch ist der laut Satzung benötigte zweiköpfige Vorstand wieder komplett. Bumb v. Racknitz berichtet: „Unser Ziel ist es, an die guten Ergebnisse dieses Jahres anzuknüpfen.“
Wahlen ins Kuratorium
„Wir freuen uns, dass bei der Vorstandsbesetzung erneut eine familieninterne Lösung realisiert werden konnte“, erklärt Simon Hopf. Der 45 Jahre alte Journalist aus Neuss wurde von den anwesenden Mitgliedern des Kuratoriums, das per Zoom-Konferenz tagte, einstimmig zum Vorsitzenden gewählt.
Simon Hopf, der seit 2010 Mitglied des Kuratoriums ist und bislang als stellvertretender Vorsitzender tätig war, folgt auf den Rechtsanwalt Hans-Jörg Lenhoff aus Odernheim. Lenhoff war seit 2013 mehrere Jahre als Vertreter der Verbandsgemeinde im Kuratorium aktiv. Seit 2014 war er Vorsitzender des Kuratoriums. „Hans-Jörg Lenhoff hat sich mit großem persönlichen Engagement für die Entwicklung der Stiftung eingesetzt. In einer schwierigen Phase hat er Verantwortung übernommen. Durch das gemeinsame Bemühen aller Beteiligten konnten schon länger anstehende Probleme zukunftsweisend gelöst werden – angefangen bei der Personalausstattung während der Saison bis hin zu Fragen, die das Stiftungseigentum berühren. Dafür möchten wir ihm ausdrücklich danken!“, betont Hopf.
Verbandsgemeinde-Bürgermeister Uwe Engelmann ist offizieller Vertreter der neuen Verbandsgemeinde Nahe-Glan im Kuratorium, welchem er bereits seit 2017 angehört. Neuer Vertreter der Gemeinde Staudernheim ist Ortsbürgermeister Rolf Kehl, der schon in der Vergangenheit die Geschicke des Kuratoriums gelenkt hat. Stefan Hartmann wurde wiedergewählt als Vertreter der Gemeinde Odernheim; er fungiert als neuer stellvertretender Vorsitzender. Als Kuratoren bestätigt wurden zudem Gisela Euler aus Odernheim, Hildegard Lips aus Staudernheim, sowie Dr. Günther Stanzl aus Mainz.
Blick auf 2021
Mit finanzieller Unterstützung der LAG Soonwald-Nahe konnte im Herbst des Jahres 2020 im Rahmen eines ehrenamtlichen Bürgerprojektes ein neues Beschilderungskonzept für die Ruine erarbeitet werden, welches die wissenschaftlichen Erkenntnisse der zurückliegenden Jahrzehnte berücksichtigt. Mit der Saison 2021 wird dadurch eine bessere Orientierung für Besucherinnen und Besucher geboten.
Weiterhin stehen Überlegungen zur digitalen Erschließung der Klosterruine als touristischem Highlight der Nahe-Glan Region auf dem Programm. Zudem soll die Zusammenarbeit mit dem Hildegardis-Freundeskreis in bewährter Weise fortgesetzt werden (red).