5 Jahr Bito-Campus in Meisenheim: Neue Wege wagen mit KI
MEISENHEIM. Sabine Bittmann, Unternehmerin und Gesellschafterin der Bittmann Holding GmbH, blickt auf fünf Jahre Bito-Campus in Meisenheim zurück, zieht Bilanz und wagt einen Blick in die Zukunft.
Von Simone Mager.
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An diesem Vormittag geht es im kleinen Besprechungsraum um ein neues Logo für den Wohnraum am Campus. Neugierig auf die Arbeit ihrer Mitarbeiter zeigt sich Sabine Bittmann, Geschäftsführerin des Bito Campus. Eben diese Neugierde, sowie eine gute Portion Begeisterungsfähigkeit machen ihr – in Rheinland-Pfalz einzigartiges – Engagement am Bito Campus aus. Getrieben von der Überzeugung, dass Innovation Unternehmen voranbringt, hat sie vor fünf Jahren dieses neue Projekt ins Leben gerufen und steht derzeit allein an der Spitze des Campus, nachdem der bisherigen Geschäftsführers Richard Haxel Abschied nahm.
Bittmann zieht Bilanz
In fünf Jahren Bito Campus ist viel geschehen: Es war eine Zeit des Lernens, in der auch einige Schwierigkeiten zu bewältigen waren. Derzeitig sind zwölf Startups am Campus ansässig, der zwei Insolvenzen verkraften musste. Sabine Bittmann zieht daraus ihr Fazit: „Ein Scheitern ist möglich. Das ist das unternehmerische Risiko.“ Sie berichtet, dass das Investitionskapital durch die Insolvenz der Startups verloren gegangen sei. Beide Startups hätten kein schlechtes Produkt im Angebot gehabt, seien jedoch am Markt nicht akzeptiert worden. Dennoch zeigt sie sich gelassen: „Das sind eben Erfahrungen, die man macht“. Nach wie vor sei es für sie immer wieder interessant zu sehen, wie Startups sich aufstellen. In manchen Fällen fehle es an Marktverständnis und der notwendigen Marktbearbeitung – Aspekte, die die operative Einheit in Meisenheim teilweise auffängt. Diese leiste Vertriebsunterstützung, in Zukunft solle sie sich aber mehr auf das Startup Scouting konzentrieren, eine Strategie, die Sabine Bittmann „Trüffelschweinchen suchen“ nennt. Als Beispiel für ein solches Trüffelschweinchen nennt sie das Startup Flyingshapes am Campus. Das junge Unternehmen hat eine Software für räumliches Design in Virtual Reality für Industrie- und Automobildesigner entwickelt.
Neue Startups aus Israel?
Auf ihrer Suche nach potenziellen Startups für den Bito Campus hat Sabine Bittmann ihre Fühler vor kurzem bis nach Israel ausgestreckt. Dort hat sie beim Startup Scouting acht vielversprechende Kontakte gesammelt. Sie beobachtete, in Israel gebe es eine lebendige und aktive Szene. „Dort ist es einfach und selbstverständlich, zu gründen. Die Israelis lernen in der Schule programmieren und nutzen KI als Werkzeug. In Deutschland fragen wir oft: Wo sind die Sicherheitsgurte, wo die Risiken? Es gibt kaum Wagnisbereitschaft. Insgesamt hat unternehmerisches Handeln und Denken nicht den Stellenwert, den es haben sollte“, bedauert Bittmann. Dabei Sie lässt sie aber keinen Zweifel daran, dass sie mit dem Bito Campus genau an dieser Stelle gegensteuern möchte.
Neue Wege mit KI am Campus in Meisenheim
In den zurückliegenden Jahren ist das Team am Campus beständig gewachsen. So ist seit einiger Zeit ein Programmierer Teil der Mannschaft, der Expertise in Künstlicher Intelligenz mitbringt. Als kurzfristiges Ziel hat das Team damit vor Augen, Themen wie KI in handhabbare Anwendungen zu übersetzen, mit praktischem Nutzen für Kunden und Anwender. Besonders in diesem Bereich sucht der Campus momentan neue Mitarbeiter. Bito will offen sein für die Welt der Digitalisierung, der KI und der Robotik. Eben diesen offenen Umgang mit Neuem, nicht immer auf das Endprodukt hin zu denken, sondern über den Tellerrand hinauszuschauen – das habe Bito durch die Kooperation mit dem Campus gelernt. Bittmann bilanziert: „Das sind junge Leute. Sie kommen frisch von der Uni – für Bito sind das neue Wege des Zusammenarbeitens“. Mittlerweile ist nicht nur der Austausch mit der Bito GmbH fest auf dem Campus verankert, sondern auch die Zusammenarbeit mit anderen Mittelständlern wird vorangetrieben. Gemeinsam mit dem Regionalbündnis Soonwald-Nahe e.V. und Schneider Bau beteiligt sich der Campus am Forschungsprojekt „ArbeitSooNahe“, das mit neuen Formen der Arbeitsgestaltung den Fachkräftemangel zu bekämpfen versucht. Indem die Start Ups auf die Bedürfnisse der Mittelständler eingehen, sollen interessante Persönlichkeiten für industrielle Ansiedlungen in die Region gelockt werden. Auch die Zusammenarbeit mit Schulen soll in nächster Zeit vertieft werden.
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