Foto: Weingut Weber
Gesunde Trauben in hoher Qualität
MONZINGEN. Wie wird der Jahrgang 2022? Im Gespräch mit Nahe-dran.de bilanziert Laura Weber, Jungwinzerin aus Monzingen, die diesjährige Lese. Die ehemalige Naheweinkönigin und DLG-Jungwinzerin des Jahres 2017 berichtet von der Wirkung der extremen Hitze im Sommer auf die Trauben und von einen ganz besonderen neuen Wein.
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Frau Weber, wie lief die Lese in diesem Jahr und wie lang waren Sie beschäftigt?
Wir sind seit 14. Oktober fertig mit der Weinlese. Nach knapp 24 Tagen konnten wir wieder gesunde Trauben mit hoher Qualität ernten.
Hat das extreme Klima im Sommer die Reben und die Lese beeinflusst?
Durch die heißen Temperaturen im Juli/August und den wenigen Regen sind die Trauben im Durchschnitt knapp 14 Tage früher reif gewesen. Somit beeinflusst das Wetter den Reifezeitpunkt.
Gibt es auch Reben, die unter der Hitze besser gedeihen?
Mit dem Klimawandel gibt es mehr Sonnentage. Es gibt einen sogenannten Huglin-Index, hier werden die Rebsorten nach den Sonnenstunden eingeteilt. Und in den südlicheren Regionen werden schon Rebsorten angepflanzt, die früher nicht reif geworden wären und nur in Italien oder Spanien vorkamen.
Sind Sie mit der Ausbeute bisher zufrieden?
Die Ausbeute ist dieses Jahr ok, kein Riesen-Ertrag. Wir sind zufrieden, da keine großen Wetterereignisse die Menge reduziert haben.
Gibt es einen Wein, auf den Sie sich in diesem Jahr besonders freuen?
Mit der Geburt unser Tochter Leni haben wir einen besonderen Wein kreiert. Mehr möchten wir noch nicht verraten. Es wird auf jeden Fall ein Weißwein.
Die Fragen stellte Benigna Wilms.
Das Deutsche Weininstitut (DWI) zeigt sich mit Blick auf den Jahrgang 2022 nach einer eher zurückhaltenden Ernteerwartung im August erleichtert, denn die Septemberschauer hätten in beinahe allen Weinanbaugebieten Entspannung in der Wasserversorgung der Weinbergsböden gebracht und gingen mit einen leichten Anstieg der Erntemenge einher.
Die bundesweite Erntemenge liege mit 8,99 Mio. hl in etwa im langjährigen Mittel. Der neue Jahrgang präsentiert sich dem DIW zufolge von seiner besten Seite: das Lesegut sei von nahezu ausnahmslos ausgezeichneter Qualität. Insbesondere die Rotweine hätten von der Trockenperiode und der Sonne profitiert – farbintensive und aromatische Rotweine seien im Jahrgang 2022 zu erwarten. Bei den Weißweinen seien moderne, frischfruchtige Weine mit gutem Trinkfluss und moderaten Alkoholgehalten zur erwarten, passend zu den aktuellen Verbraucherwünschen nach Weinen mit niedrigem Alkoholgehalt.
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