Marum-Übergang wird saniert
BAD SOBERNHEIM. Eines der markantesten historischen Gebäude der Stadt, der Übergang zwischen den ehemaligen Fabrikgebäuden der jüdischen Fabrikanten-Familie Marum in der Marumstraße, erhält bald ein neues Gesicht: Roland Ruegenberg, der das über Jahrzehnte leerstehende Fabrik-Gebäude gekauft, renoviert hat und nach einem Brand während der Renovierungsarbeiten jetzt bald in Betrieb nehmen kann, hat sich dazu entschlossen, den 1911 geschaffenen Übergang zwischen Verwaltungstrakt und Produktionsstätte der ehemaligen Strumpf-Fabrik Marum in Eigenregie instand setzen zu lassen.
Von Simone Mager.
Eigentlich sollte die Stadt das Gebäude übernehmen
Ursprünglich war geplant, dieses geschichtsträchtige Bauwerk in den Besitz der Stadt zu überführen und über Fördermittel renovieren zu lassen. Ein entsprechender Förderbescheid wurde von Staatssekretär Dr. Denis Alt (SPD) vor kurzem übergeben. Doch dem Unternehmer, der sein frisch renoviertes Gebäude bald in Betrieb nehmen möchte, dauerte das Procedere zu lange. Zudem wollte er vermeiden, betont Roland Ruegenberg, dass die Renovierung des Übergangs durch die Stadt den Betrieb seines eigenen Unternehmens beeinflusst. „Das zog sich zu lange hin“, bedauert Roland Ruegenberg. In der Zwischenzeit hat der Erfinder bereits die defekte Uhr am Marum-Übergang von einem Auszubildenden der Elektorabteilung reparieren lassen. Er hat das Uhrwerk als Ausbildungsprojekt mit einer programmierten Industriesteuerung versehen. Die Uhr soll nach der Renovierung ihren ursprünglichen Platz wieder erhalten. Am „Marum“-Schriftzug müssen zudem einige Gläser ersetzt werden.
Firma Baldes sponsert die Sanierung
Um den Übergang sanieren zu können, hat Roland Ruegenberg die Firma Baldes Gerüstbau als Partner gewonnen. Sie hat das freistehende Modulgerüst kostenlos aufgebaut und gibt zudem einen Preisrabatt, um so die Erhaltung des städtischen Wahrzeichen zu unterstützen. Am Übergang wird in den kommenden drei Wochen das Schieferdach mit Naturschiefer neu eingedeckt. Außerdem wird die Fassade erneuert. Roland Ruegenberg spricht von einer „ganz normalen Renovierung“. Vom Brand im Jahr 2019 im benachbarten Fabrik-Gebäude habe der Übergang kaum Schaden davongetragen. „Er war nur verrußt“, berichtet Ruegenberg. Zudem seien die Stahlträger im Inneren nicht verrostet. Ein Statiker werde das Gebäude noch einmal in Augenschein nehmen. An der Außenwand ist zu erkennen, dass die ursprüngliche Gebäudefarbe einmal gelb gewesen ist. Doch mit seinem Architekten hat Ruegenberg besprochen, dass der Übergang in einem hellen Grauton gestaltet werden soll. Nach der Renovierung plant der Unternehmer, den Übergang gegebenenfalls als Besprechungsraum zu nutzen. Er zeigt sich erleichtert darüber, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht. Eine Sanierung entsprechend der Denkmalrichtlinien „wäre nicht zumutbar“.
Durch das Gerüst ist die Durchfahrt in der Marumstraße derzeit eingeschränkt. Roland Ruegenberg hat zudem vom Ordnungsamt die Aufforderung erhalten, die Mülltonnen der Anwohner bis zur nächsten Kreuzung vorzuschieben, weil die Müllabfuhr nicht mehr rückwärtsfahren darf. Ruegenberg nimmt es gelassen. Alle Nachbar seien bereits informiert.
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