Meister Eder in der „Times“
ANTONIUSHOF. Stolz reckt der Hahn Meister Eder seine Brust in die Kamera und streckt seinen Kamm in die Höhe. In „The Times“ schafft es eben nicht jeder Hahn. Doch die kuriose Geschichte um den Gockel, der auf dem Hof von Karin Pfeifer-Rockenfeller in St. Antoniushof bei Abtweiler zu Hause ist, hat nicht nur in der deutschen Medienlandschaft für Rummel gesorgt. Jetzt ist der Korrespondent der britischen Times, David Crossland aus Berlin, auf die Geschichte um Meister Eder aufmerksam geworden und berichtet in der Online- und der Printausgabe des renommierten Magazins.
Von Simone Mager.
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Wie bereits auf nahe-dran.de zu lesen war, fürchtet ein Nachbar auf dem abgelegenen Aussiedlerhof, auf dem etwas mehr als 20 Menschen weitgehend von der Landwirtschaft leben, um seine Gesundheit, weil Meister Eder seiner Hahnenpflicht mit Sonnenaufgang nachkommt – und kräht. Das kann im Sommer schon mal um 3:45 Uhr sein. „Er kräht, wenn auch die Vögel zu zwitschern beginnen. Das ist zurzeit zum Beispiel um 5.30 Uhr“, schildert Karin Pfeifer-Rockenfeller.
Der frühe Hahnenschrei füllt deshalb jetzt Gerichtsakten. Ein Verhandlungstermin steht derzeit noch aus. Bereits angesetzte Gütetermine vor dem Amtsgericht Bad Sobernheim wurden schon zweimal verschoben. Die Hoffnung des Nachbarn dabei: Damit Meister Eders Krähen in der Nacht weniger stört, soll er in einem schalldichten Stall untergebracht werden. Seiner Besitzerin geht es dabei jedoch um mehr als nur um die Hahnenschreie. Sie zeigt Verständnis für ihren Nachbarn, doch verweist sie auf die landwirtschaftlich geprägte Umgebung. Sie unterstützt eine Petition, die sich für die Anerkennung von ländlichen Emissionen als Kulturerbe einsetzt. Die Franzosen haben Anfang des Jahres eine entsprechende Regelung auf den Weg gebracht.
Viel Medienrummel um den tierischen Nachbarschaftsstreit
Mittlerweile haben eine ganze Reihe von deutschen Medien über Meister Eder und die Auseinandersetzung über sein Krähen berichtet. Die Times ist das erste internationale Magazin, das sich dem „tierischen“ Nachbarschaftsstreit annimmt. Dass er mal eine solche Medienkarriere hinlegt, hätte Meister Eder sicherlich nicht gedacht. Sein Nachbar wahrscheinlich auch nicht.
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