Schneppenbach in Zahlen
- 2019 hatte Schneppenbach 224 Einwohner.
- Ähnlich wie in benachbarten Orten im Kirn er Land nimmt seit 1995 die Einwohnerzahl von damals 289 ausgehend kontinuierlich ab.
- Nach Altersgruppen betrachtet ist in Schneppenbach die Altersgruppe der 45-59jährigen am stärksten vertreten.
- Quelle: Statistisches Landesamt 2019
Schneppenbach heißt in Mundart: Schnebbebach
Schneppenbach liegt im südlichen Hunsrück, grenzt an den westlichen Rand des Lützelsoons und an den östlichen Rand des Hahnenbachtals an. Schneppenbach wurde im Jahr 1044 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits im frühen Mittelalter gehörte der Ort zu einer weitläufigeren Grundherrschaft der Reichsabtei St. Maximin vor Trier. Diese erstreckte sich unter anderem über die Orte Bruschied, Woppenroth, Bundenbach sowie Haupthof und Pfarrort Hausen bei Rhaunen. Ebenfalls eng verbunden ist die Geschichte des Ortes mit der Schmidtburg – einer um 926 auf seiner Gemarkung errichteten Burganlage. Sie ist noch als Ruine die größte rheinische Burganlage. Um 1330 ging die Schmidtburg an den Erzbischof von Trier und Kurfürsten Balduin von Luxemburg. Dieser errichtete in der Burg ein kurtrierisches Amt. Immer wieder machten auch Ritter von Wildberg Ansprüche auf Gebiete in Schneppenbach geltend. Unter französischer Besatzung um 1800 gehörte der Ort zum Arrondissement Simmern und unter preußischer Herrschaft nach 1815 zum Bürgermeisteramt Gemünden. Heute gehört Schneppenbach der Verbandsgemeinde Kirner Land an.
Sehenswertes Schneppenbach
Besonders interessant sind neben den landschaftlichen Reizen der Hunsrück-Nahe-Landschaft die mittelalterliche Burgruine Schmidtburg als Wahrzeichen des Ortes, der Aussichtsturm Teufelsfels und die Schiefergrube Herrenberg. In der Schiefergrube befindet sich auch ein Fossilienmuseum. Die keltische Höhensiedlung Altburg gehört der Latène-Periode der keltischen Kultur an. Auch sie ist einen Besuch wert. Wer an Kirchengeschichte und Kirchenarchitektur interessiert ist, findet in der denkmalgeschützten katholischen Kapelle zu Ehren St. Johannes des Täufers von 1768 ein interessantes Ziel. Das Hahnenbachtal lockt mit Wassererlebnispfad als wild-romantisches Naturerlebnis.
Typisch Schneppenbach
Dieser Ort spiegelt besonders die wechselhaften kulturellen und politische Einflüsse über die Zeit der Kelten, über kurtriersche Herrschaft, Rittergüter und französische Besatzung in der Region Hunsrück/Nahe wider. Zusammen mit der reizvollen landschaftlichen Umgebung entsteht eine faszinierende Mischung. Im Ort spricht man noch die Hunsrücker Mundart in einer besonderen moselfränkischen Ausprägung. Es gibt mittelalterliche Eigentümlichkeiten und französische Einflüsse auf die Sprache, die ebenfalls einen interessanten kulturellen Aspekt von Schneppenbach und Umgebung bilden. Die Ortschaft fand auch in anderer Weise in allgemeines Kulturgut. So ist in Carl Zuckmayers Schinderhanneslied aus dem Schinderhannes vom „Schneppenbacher Forste“ die Rede. Dort soll der Teufel umgehen. Auch damit wird diesem Teil im Hunsrück ein besonderes Flair gegeben, das vor allem durch die Landschaft und Geografie in der Hunsrück/Nahe-Region geprägt ist. Der Räuberhauptmann Schinderhannes ist als historisch verbürgte Figur eng mit der Ortschaft verbunden, weil er 1799 in Schneppenbach von der Gendarmerie verhaftet wurde.