Sehen diese Salatköpfe nicht einfach glücklich aus? Foto: Simone Mager.
Solawi verlost Anteile
ODERNHEIM AM GLAN. In Reih und Glied stehen die Salatköpfe unterm Foliendach in ihren Beeten und sehen überglücklich und eigentlich wie Blumen aus. Im Eingangsbereich des Folientunnels der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) von Kerstin und Marcel Mengewein in Odernheim warten die Setzlinge aufs Umtopfen. Es grünt, wächst und gedeiht unter dem Motto „PermaGlück“, wie das Ehepaar seine Solawi nennt. Zwei Jahre nach dem Start können die beiden Quereinsteiger in den Bio-Gärtner-Beruf von ihrem Unternehmen leben und haben sogar eine Auszubildende im Team. Die Anteile in der Solawi sind von anfangs 40 auf mittlerweile 95 angestiegen. Dank eines großzügigen Spenders können die Mengeweins jetzt sogar ein Jahresanteil an ihrer Solawi verlosen.
Von Simone Mager.
Wie ist es dazu gekommen? Kerstin Mengewein berichtet von einem Besuch eines ZDF Film-Teams für einen Beitrag in der Sendung Terra Xpress, nach dessen Ausstrahlung sich ein Zuschauer aus München in der Solawi gemeldet hat. Er könne zwar nicht selbst Mitglied werden, finde die Idee jedoch toll und wolle sie mit einer Spende unterstützen. So soll jetzt ein Jahresanteil an der Solawi an eine Familie verlost werden, die sich den Jahresbeitrag sonst nicht leisten könnte. Die Mengeweins freuen sich noch über Vorschläge, welche Familie dafür infrage käme. Eine Verlosung des Anteil soll am 29. April 2021 stattfinden. Bereits am 30. April könnte sich die Familie ihren ersten Ernteanteil in Odenheim abholen.
Derzeit wachsen etwa 50 Kulturen in den Beeten und Pflanzreihen der Solawi. Die Fläche, die die beiden Bio-Gärtner bewirtschaften, ist in den zurückliegenden zwei Jahren deutlich angewachsen. Die Zahl der Freilandbeete wurde von 72 auf 144 verdoppelt. Außerdem ist ein zweiter Folientunnel hinzugekommen. Hatte die Solawi anfangs 40 Anteile im Angebot, so sind es mittlerweile nahezu 100. Sie werden nach dem Market Gardening Prinzip bewirtschaftet, das Effizienz und ökologischen Landbau miteinander in Einklang bringen soll. Die Fruchtfolge ist durchdacht. Nach dem Anbau folgt eine Einbringung von Gründünger, was die Flächen für die nächsten Kulturen vorbereitet. Auf Agrar-Förderung waren Kerstin und Marcel Menge Wein dabei nicht angewiesen. Sie haben ihren Betrieb aus eigener Kraft auf die Beine gestellt und können mittlerweile als offizieller Ausbildungsbetrieb der Demeter freien Ausbildung mit Auszubildender Kristin Enderes, die das dritte Lehrjahr absolviert, sogar von einem Personalzuwachs berichten. Wichtige Mitarbeiter in der Solawi sind übrigens die Würmer. Sie werden in einer eigens eingerichteten Wurmkompostanlage gehegt und gepflegt.
Nicht auf freiwillige Mitarbeit der Mitglieder angewiesen
Im Gegensatz zu Solawis, die aus einem Verbraucherkreis heraus entstanden sind, haben Mengeweins von Beginn an bei Parma Glück darauf gesetzt, nicht auf ehrenamtliche Mithilfe von Mitgliedern in der Ernte und im Anbau angewiesen zu sein. Es gibt keine Verpflichtung für Solawi Mitglieder, in der Gärtnerei mitanzupacken, auch wenn Besucher vorbehaltlich der Kontaktbeschränkungen auf dem Gelände der Solawi willkommen sind. Perspektivisch wollen Kerstin und Marcel Mengewein Gärtnerei-Führungen und Solawi-Feste anbieten. Derzeit liegt der Preis für einen Anteil bei 85 Euro. Die beiden Bio-Gärtner halten die Solawi Mitglieder über die Betriebsentwicklung und die Kostenplanung auf dem Laufenden und sorgen so für Transparenz über die Verwendung der Mitgliedsbeiträge. Auch bei der Anbauplanung können Mitglieder mitwirken und Vorschläge machen. Für ihren Beitrag erhalten sie eine Gemüsekiste am Freitagnachmittag zur Abholung in Odenheim mit frisch geernteten Produkten aus der Region. Die Produkte von PermaGlück gibt es übrigens auch im Hofladen der Bannmühle zu kaufen.
Kontakt: info@permaglueck.de
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